Wagenknecht hat Anwalt von Höcke am Hals: "Getroffene Hunde bellen!"

Erfurt - Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht (55) hat den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke (52) in die Mangel genommen.

BSW-Chefin Sahra Wagenknecht (55) hat den Anwalt von Thüringens AfD-Chef Björn Höcke (52) am Hals. (Archivbild)
BSW-Chefin Sahra Wagenknecht (55) hat den Anwalt von Thüringens AfD-Chef Björn Höcke (52) am Hals. (Archivbild)  © Michael Bahlo/dpa

"Tja Herr Höcke, getroffene Hunde bellen", erklärte die BSW-Vorsitzende in einem Video-Statement am Sonntag.

Damit bezog sich Wagenknecht auf einen Streit zwischen ihr und dem Thüringer AfD-Chef, der durch eine ihrer Aussagen im TV-Duell mit Alice Weidel (45) losgetreten wurde und wegen der sie inzwischen Höckes Anwalt am Hals habe.

Darin hatte Wagenknecht ein falsches Zitat aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung von einer Rede Höckes wiedergegeben und ihn für seine "Remigrations"-Pläne kritisiert. Dieser hatte bereits rechtliche Schritte gegen die angeblichen "Falschbehauptungen" angekündigt.

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In dem Artikel hieß es, dass Höcke in Bezug auf die Remigration davon gesprochen habe, dass man in Deutschland "ohne Probleme mit 20 bis 30 Millionen Menschen" weniger leben könne. Wagenknecht sei davon ausgegangen, dass die Journalisten der FAZ "halbwegs seriös zitieren" könnten, doch damit habe sie falsch gelegen.

Höcke habe stattdessen von 20 bis 30 Prozent (25 Millionen Menschen) gesprochen und auch nicht die Remigration gemeint, sondern den demografischen Wandel. "Asche auf mein Haupt", entschuldigte sich Wagenknecht etwas sarkastisch und nahm den AfD-Politiker weiter in die Mangel.

Die "Methode Höcke": Erst hetzen, was das Zeug hält und dann war es alles nicht so gemeint

Der AfD-Landesvorsitzende wehrt sich gegen angebliche "Falschbehauptungen". (Archivbild)
Der AfD-Landesvorsitzende wehrt sich gegen angebliche "Falschbehauptungen". (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa

Dass Höcke ein Nazi sei, wolle sie zwar nicht sagen, weil sein Anwalt dann "doch gleich wieder" komme, dennoch kritisierte Wagenknecht den AfD-Landesvorsitzenden für seine Nähe zum Nationalsozialismus.

Aufgrund vieler seiner Aussagen würde Höcke immer wieder "zurückrudern" und die Medien beschuldigen, ihm etwas "unterstellen" zu wollen.

"Die Methode Höcke: erst hetzen, was das Zeug hält und dann war natürlich alles anders gemeint", beschrieb Wagenknecht diese Taktik, von der nun auch sie betroffen sei.

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Die BSW-Chefin wünsche sich, dass die Leute nicht auf die "Methode Höcke" hereinfallen und dass sich AfD-Wähler mal "genauer angucken, wen sie da wählen".

Abschließend betonte Wagenknecht ihre Abneigung: "Ehrlich gesagt: Solche Leute wie Höcke - nein, mit denen kann man nicht zusammenarbeiten!"

Titelfoto: Bildmontage: Martin Schutt/dpa, Michael Bahlo/dpa

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