Nach Bartsch-Aus bei der Linken: Wagenknecht knöpft sich Parteispitze vor

Berlin - Die Zeichen stehen weiterhin auf Konfrontation! Nach der Rückzugsankündigung von Fraktionschef Dietmar Bartsch (65) attackiert die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht (54) erneut die Linie ihrer Partei.

Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht (54) hat ihre Kritik an der Linken-Parteispitze erneuert.
Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht (54) hat ihre Kritik an der Linken-Parteispitze erneuert.  © Michael Kappeler/dpa

"Der Rückzug von Dietmar Bartsch wird dazu führen, dass sich der Kurs der Parteispitze, den Klimaaktivismus der Grünen zu überbieten und die Sorgen und Probleme normaler Bürger zu vernachlässigen, in der Linken noch stärker durchsetzt", sagte Wagenknecht dem "Spiegel" nach einer Meldung vom Donnerstag.

Wagenknecht liegt im Streit mit den Bundesvorsitzenden Janine Wissler (42) und Martin Schirdewan (48) und erwägt die Gründung einer Konkurrenzpartei. "Das jetzt öffentlich vorgetragene Bedauern der Parteiführung steht im Widerspruch dazu, dass sie und ihre Unterstützer die Fraktionsvorsitzenden seit Monaten zum Rückzug aufgefordert haben", sagte Wagenknecht.

"Jetzt haben sie ihr Ziel erreicht. Es spricht wenig dafür, dass sich so das verloren gegangene Vertrauen der Wähler zurückgewinnen lässt", polterte die Linken-Politikerin.

Wagenknecht bleibt hart: Scheitert Thüringens Koalition am Thema Frieden?
Sahra Wagenknecht Wagenknecht bleibt hart: Scheitert Thüringens Koalition am Thema Frieden?

Sie selbst habe mit Bartsch "immer gern und gut zusammengearbeitet", sagte die Bundesabgeordnete und frühere Co-Fraktionschefin. Sie verwies auf das Ergebnis der Bundestagswahl 2017, als sie gemeinsam mit Bartsch Spitzenkandidatin war und für die Linke 9,2 Prozent der Stimmen erreicht hatte.

Bartsch hatte am Mittwoch angekündigt, Anfang September nicht mehr für den Vorsitz der Bundestagsfraktion zu kandidieren.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa

Mehr zum Thema Sahra Wagenknecht: