Neue Wagenknecht-Partei? Klarheit bis Ende des Jahres!

Berlin - In einem Interview mit "ZDF heute" verkündete Sahra Wagenknecht (53), dass die derzeitige Linken-Politikerin bis zum Ende des Jahres über die Gründung einer neuen Partei entscheiden wolle. Ihre aktuelle Partei reagierte mit Empörung.

Innerhalb des nächsten Dreivierteljahres will Sahra Wagenknecht (53) ihre Entscheidung darüber fällen, wie es mit ihrer politischen Karriere weitergeht. (Archivbild)
Innerhalb des nächsten Dreivierteljahres will Sahra Wagenknecht (53) ihre Entscheidung darüber fällen, wie es mit ihrer politischen Karriere weitergeht. (Archivbild)  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Wagenknecht betonte gegenüber dem ZDF am Samstag, dass es ihr vor allem darum gehe, eine mögliche Neugründung einer Partei nicht zu einer "One-Woman-Show" werden zu lassen.

Es gehe darum, engagierte Menschen für das Projekt zu finden, die nicht schon etliche andere Parteimitgliedschaften hinter sich haben. Solch "schwierige Leute" habe Wagenknecht schon bei der Gründung ihrer "Aufstehen"-Bewegung erlebt und das Projekt sei bekanntermaßen gescheitert.

Bezüglich der politischen Inhalte einer neuen Wagenknecht-Partei hielt sich die Linken-Politikerin noch bedeckt. Es müsse klar sein, dass nicht von vorneweg "ein 30-seitiges, ausformuliertes Parteiprogramm" vorweisen könne.

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Es müsse darum gehen, als neue Partei glaubwürdig für die Ziele "Frieden, Freiheit, soziale Gerechtigkeit" einzutreten, so Wagenknecht.

"Die Partei nicht ewig quälen": Austritt Wagenknechts gefordert!

Gregor Gysi (75, Linke) findet, dass Wagenknecht ihre derzeitige Partei nicht ewig quälen sollte. (Archivbild)
Gregor Gysi (75, Linke) findet, dass Wagenknecht ihre derzeitige Partei nicht ewig quälen sollte. (Archivbild)  © Kay Nietfeld/dpa

Die Linken-Spitze reagierte mit Empörung auf die Aussagen Wagenknechts: "Anzukündigen, dass man im Verlauf der nächsten Monate über die Bildung einer konkurrierenden Partei entscheiden will, ist verantwortungslos", so die Vorsitzenden Janine Wissler (41) und Martin Schirdewan (47) am Sonntag via Twitter.

Partei-Legende Gregor Gysi (75, Linke) betonte gegenüber dem ZDF zudem, dass es ratsam sei, bei dem Gedanken an eine Parteigründung die derzeitige Partei zu verlassen, um diese nicht weiter zu "quälen".

Bisher sei für Wagenknecht allerdings nur sicher, dass sie nicht erneut für die Linke kandidieren wird. Sie könne sich aber genauso vorstellen, "als Schriftstellerin und Publizistin" politisch noch Impulse zu setzen.

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Ihre politische Laufbahn wolle sie definitiv nicht mit einem "Flop" beenden, so Wagenknecht.

Titelfoto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

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