Stille statt Inbrunst im Deutschen Bundestag: Deshalb sang Habeck die Nationalhymne nicht mit
Berlin - Jetzt fällt ihm das große Schweigen auf die Füße! Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) steht in der Kritik, weil er anlässlich einer Gedenkstunde im Deutschen Bundestag bei der Hymne den Mund gehalten hat. Nun erklärt er sein Verhalten.
Am gestrigen Freitag wurde im Deutschen Bundestag in einer Gedenkstunde an den DDR-Volksaufstand vom 17. Juni 1953 erinnert.
Im Anschluss daran, wie es sich für große Anlässe gehört, ertönte die Nationalhymne Deutschlands. Alle im Saal anwesenden Minister und Abgeordneten erhoben sich von ihren Plätzen und schmetterten die Hymne mit - bis auf einen: Vizekanzler Robert Habeck (53, Grüne)!
Der erhob sich zwar standesgemäß, doch auf eine Regung seiner Lippen warteten die anwesenden Fotografen vergebens.
Was war mit Habeck los? Hatte er etwa keine Lust für Deutschland zu singen oder kann er sich gar mit der Bundesrepublik nicht identifizieren?
Offenbar weit gefehlt, zumindest wenn es nach Habecks Darstellung der kuriosen Szene geht. Dessen Begründung mag auf den ersten Blick irritieren, doch jeder Mensch fühlt anders und drückt seine Emotionen auf andere Weise aus.
Robert Habeck: Seine Stille lässt Wähler der AfD vor Wut kochen
Doch was steckte denn nun hinter seinem ungewöhnlichen Verhalten?
"Es war eine so ergreifende Gedenkstunde, und als die Nationalhymne gespielt wurde, war das für mich ein Moment der inneren Einkehr, ja der Stille", spielt der Grünen-Politiker die Sache in einem Interview mit der "FAZ" gekonnt herunter und will keine große Sache aus seinem Stillschweigen machen.
Für seine Passivität hagelte es prompt heftige Kritik. Allem voran aus den Reihen der AfD-Sympathisanten wurden Hebeck im Netz "Landesverrat" und "Deutschland-Hass" vorgeworfen.
Habeck und Nationalstolz, da war doch was?! Genau! Ein altes Zitat des Wirtschaftsministers aus dem Jahr 2010 stellt zumindest seine Loyalität zur Bundesrepublik infrage.
In seinem Buch "Patriotismus: Ein linkes Plädoyer" gestand sich der Grüne damals ein: "Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht."
Für die AfD war die Hymnen-Verweigerung ein gefundenes Fressen und für den Minister selbst zumindest sehr unglücklich in der Außendarstellung ...
Titelfoto: Boris Roessler/dpa