Habeck besucht Wasserstoffkraftwerk: Grüner Leuchtturm für die Lausitz
Spreetal - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) besuchte am Mittwoch die Lausitz. Seine Stippvisiten in Brandenburg und Sachsen standen unter dem Eindruck der laufenden Debatten um einen vorzeitigen Kohleausstieg. Aber auch Bundes-Fördermittel für Wasserstofftechnologie hatte er dabei.
Wie kann aus der Braunkohle-Bergbauregion eine Modellregion der Energiewende entstehen? Robert Habeck erhielt davon Eindrücke im Industriepark Schwarze Pumpe.
Ein Wasserstoff-Speicherkraftwerk soll da entstehen. Der Bund gibt 28,5 Millionen Euro dazu. Das Kraftwerk soll bis 2025 gebaut werden und einer der "Leuchttürme" des Strukturwandels werden.
Mit Strom aus erneuerbaren Energien möchte man dort grünen Wasserstoff herstellen. Damit kann Energie gespeichert und bei Bedarf bereitgestellt werden.
Habeck lobte den "unbedingten Willen" der Projektgesellschaft, etwas Neues entstehen zu lassen. Das Pilotprojekt drohte zweimal an der Finanzierung zu scheitern.
Die Lausitzer Landräte bitten Robert Habeck um Hilfe
Die Lausitzer Landräte übersandten Habeck schriftlich eine konkrete Bitte: Hilfen beim Umbau der Energieversorgung.
Ganz konkret geht es ihnen um eine Wasserstoff-Pipeline von der Ostsee bis zur tschechischen Grenze und von Görlitz über Dresden und Chemnitz bis nach Leipzig. Das müsse in die nationale Wasserstoffstrategie, fordern die Landräte.
Im Kraftwerk Schwarze Pumpe empfingen den Wirtschaftsminister demonstrierende Auszubildende und Mitarbeiter. Sie forderten, dass der gesamtgesellschaftliche Konsens zum Kohleausstieg nicht infrage gestellt werde.
Nach bisheriger Gesetzeslage sind die letzten Stilllegungen von Kohlekraftwerksblöcken in Deutschland 2038 in der Lausitz geplant. Wenn es nach Habeck geht, soll aber schon 2030 Schluss sein, wie im Rheinischen Revier.
Titelfoto: dpa/Patrick Pleul