Offener Brief: Zehntausende fordern, dass Robert Habeck weitermacht
Berlin - Bei vielen Parteien hat die Bundestagswahl auch personelle Konsequenzen gefordert. Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck (55) gab am Montag bei der Bundespressekonferenz bekannt, keine Führungsrolle mehr anstreben zu wollen. Doch nun soll der 55-Jährige in einem Offenen Brief vom Weitermachen überzeugt werden.

Stand Dienstag (17.30 Uhr) haben fast 80.000 Menschen die Petition unterschrieben, dass er sich seinen Rückzug von der Führungsposition noch einmal überlegen soll.
"Menschen haben Zukunftsangst und verspüren ein Gefühl der Machtlosigkeit im Angesicht der geopolitischen Verschiebung, einer fortschreitenden Klimakrise, steigender Ungleichheit sowie der Bedrohung der Demokratie, der Freiheit und des Friedens", heißt es in dem Offenen Brief.
Aus diesem Grund fordern Zehntausende nun, dass es "gerade in einer solchen Zeit" nach einer Führungspersönlichkeit verlange.
"Du hörst zu, wägst ab, fühlst mit, suchst die Verantwortung und willst die Zukunft mit und für die Menschen gestalten. Du widersetzt dich dem oftmals rückwärtsgewandten, zynischen und entmenschlichten Diskurs und stehst ein für Verstand, Zusammenhalt und Zuversicht" wird förmlich ein Loblied auf den "Hoffnungsträger" gesungen.
Robert Habeck hat das direkte Duell in seinem Wahlkreis gegen CDU-Politikerin verloren

Die Grünen hatten bei der jüngsten Bundestagswahl bundesweit 11,6 Prozent der Stimmen eingefahren.
Drei Jahre zuvor hatte die Partei noch 14,7 Prozent der Stimmen erreicht und anschließend drei Jahre lang eine Ampel-Koalition mit SPD und FDP gebildet, die im November 2024 zerbrach.
Robert Habeck hatte bei der Bundestagswahl in seinem Wahlkreis Flensburg-Schleswig das direkte Duell gegen CDU-Politikerin Petra Nicolaisen (59) verloren.
Über die Landesliste seiner Partei wurde er in den Bundestag gewählt.
Ob er sein Mandat als Bundestagsabgeordneter antreten wird, ist momentan noch unklar.
Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa