Rentner macht Robert Habeck im Netz zum "Schwachkopf" - und kassiert saftige Quittung

Burgpreppach - Für ihn ist es ausgemachter Blödsinn, für die Behörden und auch Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck (55), ist es dagegen weitaus mehr als eine harmlose Bagatelle. Ein beleidigendes Meme auf seinem Social-Media-Account könnte einen Ex-Soldaten teuer zu stehen kommen.

Sichtlich verdutzt hält Stefan Niehoff (64) seinen Gerichtsbeschluss in die Kamera.  © NEWS5/Pascal Höfig

Denn am Morgen des vergangenen Dienstags, so verriet Stefan Niehoff (64) den Reportern von NEWS5, standen plötzlich zwei Polizeibeamte der Kriminalpolizei aus Schweinfurt auf seinem Hof im kleinen Örtchen Burgpreppach im unterfränkischen Landkreis Haßberge.

Über alle Maßen verdutzt hakte er bei den Beamten nur mit dem nötigsten bekleidet nach, was denn der Grund für ihr frühes Auftreten sei. Die Antwort konnte er dann zunächst kaum fassen. So hatte er einige Zeit vor dem Polizeibesuch ein Meme auf seinem "X"-Account veröffentlicht.

Dieses zeigt ein Foto von Habeck, welches mit den Worten "Schwachkopf Professional", in Anlehnung an die bekannte Haarpflege-Marke "Schwarzkopf Professional", untertitelt war. Mithilfe einer neu entwickelten Software, mit der Hasskommentare und -beiträge zur Anzeige gebracht werden können, reagierte der Politiker ebenso.

Robert Habeck Robert Habeck wegen Nazi-Vergangenheit seiner Vorfahren in den Schlagzeilen!

Die Folge: Die Beamten drehten Niehoffs Haus auf links, durchsuchten jeden Winkel nach möglicherweise belastendem Material. Der konnte wiederum die Welt nicht fassen: "Wegen dem Schwachsinn seid ihr jetzt da?", habe er die Beamten eigenen Aussagen zufolge während deren Ermittlungen gefragt.

Zudem war zumindest er selbst der Auffassung, dass den Beamten ihr Vorgehen selbst peinlich gewesen sei. Doch über den Habeck-Post hinaus fanden die Behörden weitaus mehr auf Niehoffs "X"-Account.

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Anzeige wegen beleidigendem Tweet gegen Habeck: Ex-Soldat hat wohl noch mehr Dreck am Stecken

Dieses Meme veröffentlichte Niehoff auf seinem X-Account.  © NEWS5/Pascal Höfig

Antisemitische Inhalte in Form von einem SS- oder SA-Soldaten mit der Aufschrift "Deutsche kauft nicht bei Juden!" sowie seine Worte "Wahre Demokraten! Hatten wir alles schon mal!" machten die Staatsanwälte stutzig.

Welche Konsequenzen ihm nach der Beschlagnahmung seines Tablets und dem vermeintlichen Scherz-Meme erwarten, ist noch nicht absehbar. Die Aussage, dass ein Politiker wie Habeck "das doch aushalten" müsse, ist derweil nur ein schwaches Argument.

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