Deutsche Wirtschaft stagniert: Habeck gibt Trump die Schuld
Berlin - Noch-Wirtschaftsminister Robert Habeck (55, Grüne) verabschiedet sich mit einer schlechten Nachricht: Auch 2025 geht man nur noch von einer stagnierenden Wirtschaftsleistung aus. Den Hauptgrund dafür sieht Habeck auf der anderen Seite des Atlantiks.

Bei seinem vermutlich letzten großen Auftritt als geschäftsführender Bundeswirtschaftsminister hat Habeck nach Erklärungen für die schlechte wirtschaftliche Lage Deutschlands gesucht.
Nach zwei Jahren schrumpfender Wirtschaftsleistung geht man 2025 nun von einem Null-Wachstum aus.
"Der Hauptgrund ist, dass die Handelspolitik der USA, das Drohen und das Verhängen von Zöllen, direkt auf die deutsche Wirtschaft, die ja sehr stark exportorientiert ist, wie auch indirekt auf die deutsche Wirtschaft einwirkt", sagte Habeck auf einer Pressekonferenz in Berlin.
Die Handelspolitik von Donald Trump (78) mache die Weltmärkte nervös, die daraus resultierenden Hemmnisse für Importe und Exporte träfen die Wirtschaft. Die Auslandsnachfrage sei ohnehin schwach.
Sollten Habeck und seine Beamten im Bundeswirtschaftsministerium recht behalten, würde die deutsche Wirtschaft das dritte Jahr in Folge nicht wachsen. Im Januar hatte die Regierung noch mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet.

Wirtschaftsministerium nimmt kommende Bundesregierung in den Blick
Erst im nächsten Jahr soll es den Prognosen zufolge wieder leicht bergauf gehen. Für 2026 rechnet die Regierung mit einem Prozent Wachstum.
"Von den finanzpolitischen Weichenstellungen der künftigen Bundesregierung werden positive Impulse ausgehen, die allerdings erst in den kommenden Jahren spürbar zum Wachstum beitragen werden", heißt es dazu aus dem Wirtschaftsministerium.
Zum Start der Ampel hatte Habeck ein "grünes Wirtschaftswunder" versprochen. Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) hatte sich sogar Wachstumsraten "wie zuletzt in den 1950er- und 1960er-Jahren" vorgestellt. Davon war die von ihm angeführte Koalition allerdings weit entfernt.
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