96,48 Prozent: Habeck offiziell Kanzlerkandidat der Grünen!

Wiesbaden - Robert Habeck (55) führt die Grünen in den Bundestagswahlkampf. Jetzt ist es auch offiziell: Ein entsprechender Antrag erhielt beim Bundesparteitag in Wiesbaden 96,48 Prozent der Delegierten-Stimmen.

Robert Habeck (55) will für die Grünen ins Kanzleramt.  © Michael Kappeler/dpa

"Wir nehmen die Wahl an!", rief Habeck, der im Duo mit Außenministerin Annalena Baerbock (43) kämpft.

Im Antrag wird Habeck als "Kandidat für die Menschen in Deutschland" bezeichnet, der "das Zeug zu einem guten Bundeskanzler" habe.

Habeck selbst sagt zu dem Thema, er wolle "eine ehrliche Ansprache". Gegen Habeck stimmten 20 Delegierte (2,6 Prozent). Sieben Delegierte (0,91 Prozent) enthielten sich bei der Abstimmung.

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Vor seiner Nominierung bittet Habeck die Delegierten um ihre Unterstützung. Er werbe um das Vertrauen, diese Partei und die Verantwortung weiter tragen zu dürfen, sagt er beim Parteitag in Wiesbaden.

"Und wenn es uns ganz weit trägt, dann auch ins Kanzleramt", fügt er hinzu. Ausdrücklich dankt er Baerbock, mit der er sich einst den Parteivorsitz geteilt hatte. An ihre Adresse sagt er: "Es ist ein großes Privileg, dich vor mir, neben mir und hinter mir zu wissen."

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Baerbock sichert Habeck Unterstützung zu

Habeck kann im Wahlkampf auf die Unterstützung von Außenministerin Annalena Baerbock 43, r.) zählen.  © Michael Kappeler/dpa

Zuvor hat Baerbock Habeck als "superpragmatisch" gewürdigt. "Ich will genau das: Dich als Kanzler", ruft sie ihm zu. "Keiner kann im Sturm das Ruder so rumreißen wie Robert Habeck und zugleich bei Rückenwind die Segel richtig setzen." Für den Wahlkampf sagt sie ihm ihre Unterstützung zu.

In seiner rund einstündigen Bewerbungsrede zeichnet der 55-jährige Habeck ein Bild von sich als jemand, dem Gleichberechtigung besonders wichtig ist. Als seine Kinder noch klein waren, habe er genauso Windeln gewechselt und Kartoffeln püriert wie seine Frau. So etwas kommt bei Grünen-Parteitagen immer gut an.

Dann zieht Habeck eine Bilanz seiner Regierungszeit. Das Gebäudeenergiegesetz, das seiner Beliebtheit eine tiefe Delle verpasste, schwebe "wie ein Damoklesschwert" über dem Wahlkampf, gibt er zu - betont aber zugleich seine Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen.

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Die Kandidatur an der Spitze sei für ihn kein Selbstläufer gewesen, erklärt Habeck. Am Ende habe er sich dann aber nach Gesprächen mit Parteifreunden in diesem Sommer entschieden, "jetzt nicht zu kneifen".

Zu Medienberichten, wonach er die Partei nach seinen Vorstellungen umgestalten wollte, sagt Habeck in einer Diskussion mit Mitgliedern: "Ich hasse das wie die Pest. Wenn ihr glaubt, dass ich so wäre, dann wählt mich bitte nicht bei der Wahl!"

Erstmeldung vom 17. November, 14.06 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 14.32 Uhr.

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