Ricarda Lang schlanker denn je: "Die Welt ist freundlicher geworden"

Berlin - Ricarda Lang (31) hat in den vergangenen Monaten sichtlich abgenommen. Nun hat die Grünen-Politikerin erstmals über ihren Gewichtsverlust und ihr neues Leben in einem schlankeren Körper gesprochen.

Ricarda Lang (31), Ex-Parteivorsitzende der Grünen, fühlt sich heute wohl in ihrer Haut.
Ricarda Lang (31), Ex-Parteivorsitzende der Grünen, fühlt sich heute wohl in ihrer Haut.  © Michael Kappeler/dpa

Im Interview mit dem "Zeit Magazin" räumte Ricarda Lang mit dem Vorurteil auf, ihr Abnehmen habe mit "Kummer und Stress" nach ihrem Rücktritt als Parteivorsitzende der Grünen im September 2024 zu tun.

"Das Abnehmen war geplant und hart erarbeitet, schon seit letztem Frühjahr", stellte die Politikerin klar. Grund sei ihre Gesundheit gewesen: "Ich habe einen Job, der wahnsinnig auslaugt, und ich will ihn noch ein paar Jahre machen."

Der Rücktritt habe das Abnehmen aber leichter gemacht, räumte sie ein. Heute koche sie mehr selbst und esse weniger unterwegs. Auch Alkohol trinke sie "weniger und bewusster".

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Schon früh in ihrer Karriere wurde Ricarda Lang zur Zielscheibe von Hasskommentaren im Netz. Im Regionalzug wurde sie mit einer McDonald's-Tüte fotografiert, und als sie sich gegen Süßigkeitenwerbung für Kinder aussprach, kassierte die Schwäbin Häme und Spott.

Am Ende entschied sich die 31-Jährige, die ständigen Anfeindungen offen anzusprechen. Auch, um anderen Frauen Mut zu machen und aufzuzeigen, "dass es erstens nicht okay ist, den lieben langen Tag über die Körper von anderen Leuten zu sprechen, und zweitens auch nicht so lustig."

Ricarda Lang: Bodyshaming hält viele vom Abnehmen ab

Ricarda Lang musste wegen ihres Gewichts früher viel Abwertung einstecken.
Ricarda Lang musste wegen ihres Gewichts früher viel Abwertung einstecken.  © Annette Riedl/dpa

Ricarda Lang ist überzeugt, dass Bodyshaming oft davon abhält, sich mit Ernährung, Sport oder Gesundheit zu beschäftigen. "Wenn ich als dickere Person ins Fitnessstudio komme oder laufen gehe, habe ich Angst, dass die Leute mich auslachen."

Die Bundestagsabgeordnete gilt als Verfechterin von "Body Positivity", doch ihr Verhältnis zu dem Begriff ist ambivalent. Zwar finde sie es "komplett nachvollziehbar", sich im eigenen Körper wohlfühlen zu wollen.

Aber: "Wenn ich vor dem Spiegel stand und mich schlecht fühlte, dachte ich, oh Gott, jetzt bist du auch noch nicht feministisch genug, weil du nicht schön findest, was du im Spiegel siehst." Das erschwere es, etwas zu verändern.

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Heutzutage fühlt sich die Politikerin wohl in ihrem schlankeren Körper. "Die Welt ist ein bisschen freundlicher geworden", sagte sie. "Und ich merke, dass ich mich einfacher bewege. Zur S-Bahn rennen, Freunde im fünften Stock besuchen – auch wenn ich nie ein Fan des fünften Stocks sein werde."

Auf ihre Leibspeise Linsen mit Spätzle will Ricarda Lang, Abnehmen hin oder her, aber auch heute nicht verzichten.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa

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