Nach heimlicher Hochzeit: Peta attackiert Ricarda Lang - "Wir sind entsetzt"
Berlin - Eigentlich kämpfen sie meist an derselben Front, doch nun scheint dicke Luft zwischen den Tierschützern der Peta und Ricarda Lang (30) zu herrschen! Die Grünen-Chefin gab ihrem Partner Florian Wilsch (31) am Wochenende in kleinem Kreise das Jawort. Ein Detail der Hochzeit war der Peta dabei ein spitzer Dorn im Auge.
Fast eineinhalb Jahre nach ihrer Verlobung wagten Lang und Wilsch - unter anderem im Beisein von Robert Habeck (54), Omid Nouripour (49) und Luisa Neubauer (28) - am Samstag in Berlin den nächsten Schritt. Ob sie zu diesem Zeitpunkt schon mit der Kritik aus den (vermeintlich) eigenen Reihen rechneten?
Denn: Berichten zufolge soll die Grünen-Politikerin bei ihrem Hochzeitsmenü nicht ausschließlich auf vegane und vegetarische Gerichte gesetzt haben - auch Putenbrust stand auf dem Speiseplan!
In den Augen der Peta offenbar ein kleiner Skandal. "Ich will zu einer Welt beitragen, in der meine Kinder gut aufwachsen können", hatte Lang kürzlich in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung gesagt. Laut den Tierschützern sei das allerdings absolut unvereinbar mit Fleischkonsum jeglicher Art.
"Fleisch auf der Hochzeits-Speisekarte einer Grünen-Politikerin? Wir sind entsetzt, denn die Grünen stehen eigentlich für Umwelt- und Klimaschutz", heißt es in einem Schreiben an TAG24 von Lisa Kainz, ihres Zeichens Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin bei Peta Deutschland.
Lisa Kainz und Peta fordern Ricarda Lang zu "rein pflanzliche Ernährung" auf
Umso befremdlicher sei es, dass "Körperteile fühlender Lebewesen" serviert wurden. "Die landwirtschaftliche Tierhaltung zerstört unseren Planeten in rasantem Tempo und ist einer der größten Treiber der Klimakatastrophe."
Kainz betont, dass Puten intelligente Vögel seien, die in komplexen sozialen Strukturen leben würden. Selbst in Bio-Haltung würden die Tiere unter grausamer Qualzucht leiden.
Dass Lang nie behauptet hat, Vegetarierin oder gar Veganerin zu sein, spielt für die Peta offenbar keine Rolle - im Gegenteil: "Ricarda Lang hätte sich ihrer Rolle als Vorbild anlässlich einer solchen Feier bewusst sein müssen. Wenn die Grünen-Chefin wirklich Verantwortung für eine lebenswerte Zukunft für alle übernehmen will, muss sie künftig auf eine rein pflanzliche Ernährung setzen."
Kainz merkt im Namen der größten Tierrechtsorganisation Deutschlands an, dass man der 30-Jährigen gerne bei einer möglichen Ernährungsumstellung unterstützen würde.
Titelfoto: Montage: PETA Deutschland e.V. , dpa | Daniel Karmann