Politiker und Angehörige nehmen Abschied von Wolfgang Schäuble
Offenburg - Am Freitagmittag nahmen Spitzenpolitiker und Angehörige Abschied von Wolfgang Schäuble (†81). Schäuble war am zweiten Weihnachtstag im Alter von 81 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Nun wurde er in seiner Heimatstadt Offenburg zu Grabe getragen.
Den Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche leitete die Landesbischöfin von Baden, Heike Springhart. Als Redner waren Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (75, Grüne) und der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz (68) angekündigt.
Auch CDU-Landeschef Manuel Hagel (35), und Oberbürgermeister Marco Steffens (45, CDU) hielten eine Gedenkrede.
Mit bewegenden Worten hat Christine Strobl, die Tochter des gestorbenen CDU-Politikers, stellvertretend für die Familie Abschied von ihrem Vater genommen. "Papa, Du warst ein Gesamtkunstwerk", sagte sie am Freitag.
Ihr Vater habe gezeigt, was mit Wille möglich sei, dass man nach Niederlagen wieder aufstehen könne, wie man mit sich im Reinen sei und auch, wie man würdevoll sterben könne.
Bei einem feierlichen Trauerzug wurde nach dem Gottesdienst Abschied von Wolfgang Schäuble genommen. Sargträger schoben den Wagen mit dem Sarg von der evangelischen Stadtkirche aus durch die Offenburger Innenstadt in Richtung von Schäubles letzter Ruhestätte auf dem historischen Waldbachfriedhof.
Wolfgang Schäuble hatte wichtige politische Ämter inne
Schäuble wurde am 18. September 1942 in Freiburg geboren. Den studierten Juristen zog es früh in die Politik. 1965 trat er in die CDU ein. 1972 errang er erstmals ein Mandat für den Bundestag, dem er über ein halbes Jahrhundert bis zu seinem Tod angehörte. Jedes Mal holte er in seinem Wahlkreis Offenburg das Direktmandat.
In seiner Laufbahn hatte der Badener wichtige politische Ämter inne: Er war Minister, CDU-Chef, Fraktionsvorsitzender und Präsident des Deutschen Bundestages. Niemand gehörte dem Parlament länger an als er.
Sein Wirken wurde zuletzt über die Parteigrenzen gewürdigt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nannte Schäuble einen "Glücksfall für die deutsche Geschichte".
Erstmeldung am 5. Januar: 11.10 Uhr, aktualisiert um 14 Uhr.
Titelfoto: Philipp von Ditfurth/dpa