Verheerende Umfrage: So schlecht stehen die Chancen für zweite Amtszeit von Olaf Scholz
Mainz - Bundeskanzler Olaf Scholz (66. SPD) hat angekündigt, auch bei der Bundestagswahl 2025 wieder als Kanzlerkandidat anzutreten. Bei seinen aktuellen Umfrageergebnissen dürften seine Chancen allerdings sehr gering sein.
So stellen ihm im aktuellen ZDF-Politbarometer nur 36 Prozent der Befragten ein gutes Zeugnis aus, 58 Prozent bewerten seine Arbeit als schlecht (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden antwortete mit "weiß nicht").
Dabei ist es vor allem die Führungsstärke, die dem Kanzler nach Meinung der Wahlberechtigten fehlt.
Nur 16 Prozent bescheinigen ihm diese, während eine große Mehrheit von 76 Prozent der Meinung ist, dass es Scholz in den vergangenen Wochen klar an Führungsstärke gemangelt habe.
Diese Meinung vertreten selbst die Anhänger der SPD mehrheitlich. Zwar sind unter den Wählern der Sozialdemokraten 79 Prozent insgesamt mit der Arbeit des Kanzlers zufrieden, allerdings bemängeln 60 Prozent seine Führungskraft.
Bei diesen schlechten Werten ist es nicht verwunderlich, dass auch nur 29 Prozent der Befragten eine nächste Kandidatur von Scholz positiv beurteilen. 67 Prozent sprechen sich dagegen aus. Bei den SPD-Anhängern sind es immerhin 41 Prozent.
Zurzeit Koalitionen aus Union und SPD oder Grünen möglich
Wenig Bewegung gegenüber der letzten Umfrage Mitte Juli zeigt sich in der sogenannten Sonntagsfrage. Wenn am kommenden Sonntag bereits Bundestagswahl wäre, blieben CDU/CSU stärkste Fraktion mit unverändert 32 Prozent.
Auch bei SPD (14 Prozent), Bündnis 90/Die Grünen (13 Prozent), FDP (4 Prozent) und Linke (3 Prozent) gäbe es keine Veränderung. Die AfD würde 1 Prozentpunkt verlieren und läge bei 16 Prozent, während das BSW 1 Punkt gewönne und nun auf 8 Prozent käme. Alle anderen Parteien würden gemeinsam 10 Prozent erreichen.
Bei einem solchen Ergebnis wären Koalitionen der Union mit der SPD und mit den Grünen denkbar.
Wie immer wurde die Umfrage zum ZDF-Politbarometer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt, die im Zeitraum vom 12. bis zum 14. August insgesamt 1334 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch oder online interviewte.
Titelfoto: Bild-Montage: Christoph Reichwein/dpa-Pool/dpa, ZDF/Forschungsgruppe Wahlen