Unter den Augen von Olaf Scholz: Aus Waggonbau Görlitz wird eine Panzerschmiede!

Görlitz - Jetzt ist es "amtlich": Aus dem Waggonbau Görlitz wird ein Standort der Rüstungsindustrie. Statt Schienenfahrzeugen werden dort künftig Panzerteile hergestellt.

Der "Puma" im Großmanöver (hier in Litauen): Teile des Schützenpanzers sollen künftig in Görlitz gefertigt werden. KNDS ist damit das erste Rüstungsunternehmen, das in Sachsen produziert.
Der "Puma" im Großmanöver (hier in Litauen): Teile des Schützenpanzers sollen künftig in Görlitz gefertigt werden. KNDS ist damit das erste Rüstungsunternehmen, das in Sachsen produziert.  © picture alliance/dpa

Der deutsch-französische Rüstungskonzern KNDS übernimmt das Görlitzer Werk des Schienenfahrzeugherstellers Alstom in Görlitz.

Im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) unterzeichneten beide Unternehmen in Görlitz eine entsprechende Vereinbarung.

Insgesamt sollen etwa 580 der rund 700 Mitarbeiter eine Weiterbeschäftigung finden. Für den Rest soll es eine faire und sozialverträgliche Lösung geben, teilte Alstom mit.

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Die KNDS Deutschland GmbH & Co. KG plant in Görlitz unter anderem die Produktion verschiedener Baugruppen für den Kampfpanzer Leopard 2 und den Schützenpanzer Puma.

Unterzeichnet: Michael Kretschmer (49, CDU, v.l.), Alstom-Deutschland-Chef Tim Dawidowsky, Florian Hohenwarter von KNDS Deutschland, Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) und Dirk Schulze von der IG Metall in Görlitz.
Unterzeichnet: Michael Kretschmer (49, CDU, v.l.), Alstom-Deutschland-Chef Tim Dawidowsky, Florian Hohenwarter von KNDS Deutschland, Kanzler Olaf Scholz (66, SPD) und Dirk Schulze von der IG Metall in Görlitz.  © dpa/Sebastian Kahnert

Die Entscheidung wurde von mehreren Parteien kritisiert

175 Jahre wurden in Görlitz Waggons gebaut. Jetzt ist damit Schluss.
175 Jahre wurden in Görlitz Waggons gebaut. Jetzt ist damit Schluss.  © picture alliance/dpa

Außerdem sollen Module für verschiedene Varianten des Radpanzers Boxer gefertigt werden. Der Übergang des Standortes erfolge schrittweise und werde voraussichtlich 2027 abgeschlossen sein, hieß es.

"Die Produktion in Görlitz bedeutet mehr Sicherheit für Deutschland", sagte Scholz. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) sagte, er halte den eingeschlagenen Weg für richtig. "Wir werden nur dann im Frieden leben können, wenn wir uns gut aufstellen." Kritik kam von Die Linke und dem BSW, Lob von der FDP.

KNDS ging aus dem Zusammenschluss von Krauss-Maffei Wegmann und Nexter hervor und ist ein führender europäischer Hersteller militärischer Landsysteme mit Sitz in Deutschland und Frankreich.

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Das Unternehmen hat rund 9500 Beschäftigte und weist für 2023 einen Umsatz von 3,3 Milliarden Euro sowie einen Auftragsbestand von etwa 16 Mrd. Euro aus.

Titelfoto: dpa/Sebastian Kahnert

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