Berlin - Kanzlerbesuch bei den Wolter-Zwillingen: Olaf Scholz (66, SPD) steckt mitten in der heißen Phase des Wahlkampfes. Auf seiner Tournee machte er nun einen Abstecher ins "World Wide Wohnzimmer" von Dennis und Benjamin ("Benni") Wolter (34) in Berlin.
Das Konzept dahinter: Der prominente Politik-Gast sah sich mit lauter Fragen konfrontiert, die die Moderatoren auf Instagram, vom Twitter-Nachfolger X und in der Joyn-App aus der Netz-Gemeinde zusammengetragen hatten.
Diese hatten es in sich: "Herr Bundeskanzler, waren Sie schon mal auf der Sonnenbank?" "Herr Scholz, gibt es Aliens?" und "Wann Dönerpreisbremse?"
Keine Frage, die fielen auf jeden Fall unter die Kategorie Tünkram - ein Wort, das Scholz im Wahlkampf beim Wettern gegen CDU-Chef und seinen politischen Kontrahenten Friedrich Merz (69) zu neuer Beliebtheit verholfen hat. Tünkram ist Plattdeutsch und heißt so viel wie Unsinn, Quatsch und dummes Zeug. Doch auch vernünftige Anliegen wurden zum Thema.
Auf die Frage des Moderationsduos, wieso er sich den Besuch "antue", antwortete Scholz zu Beginn des Gesprächs: "Ich tue mir jeden Tag ziemlich viel an und das ist wahrscheinlich nicht die größte Übung." Dazu ist Rios Reisers (1950-1996) "König von Deutschland" als Einlaufmusik zu hören.
Olaf Scholz auf Stippvisite im "World Wide Wohnzimmer": Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo?
Auch Vorsätze fürs neue Jahr hat Scholz: "Eine Wahl gewinnen." Seine Motivation, wieder anzutreten: Nur mit einem sozialdemokratischen Kanzler könne seiner Ansicht nach sowohl Sicherheit als auch sozialer Zusammenhalt und wirtschaftlicher Fortschritt erreicht werden.
Danach gefragt, wann endlich die Preise für Döner gedeckelt werden, blieb Scholz seinem Standpunkt treu und haute raus: "Gar nicht." Er wisse, dass es für viele wichtig sei, werde aber nicht einlenken. Stattdessen setze man sich gegen explodierenden Energiekosten, steigende Preise für Lebensmittel im Supermarkt und für Löhne ein.
Scholz äußerte sich auch zum Unmut vieler Menschen in Deutschland. Zur Flüchtlingskrise sagte er beispielsweise: "Wir müssen schnelle, zügige Verfahren haben, um zu klären, ob jemand wirklich verfolgt wird oder nicht."
Zur Glaubensfrage, ob Lionel Messi (37) oder Cristiano Ronaldo (39) der bessere Kicker sei, bekannte Scholz: "Beide können besser Fußball spielen als ich." Wenn er sich entscheiden müsse, würde seine Wahl auf den argentinischen Superstar fallen.
Weiter ging's ans Eingemachte: Sei es wahrscheinlicher, dass der HSV aufsteigt oder Scholz Kanzler bleibe? Der frühere Hamburger Bürgermeister zeigte sich siegessicher: "Na ja, ich bleibe auf alle Fälle Kanzler."
Abschließend ging es noch um Außerirdische. "Es gibt keine Aliens", hob Scholz an, um dann im selben Atemzug lachend zu ergänzen: "Aber manchmal denke ich schon, es könnte sein." "Ehrlicherweise", relativierte er im Nachklapp, "nein". Man könnte sagen Tünkram!
Die neue Folge von "World Wide Wohnzimmer" mit Olaf Scholz gibt es im Stream bei Joyn oder auf Abruf auf YouTube.