Nach Anschlag in Magdeburg: Scholz kündigt besseren Schutz für Volksfeste an

Von Martin Fischer

Hamburg - Knapp einen Monat nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit sechs Toten und rund 300 Verletzten hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, 66) einen besseren Schutz von Volksfesten angekündigt.

Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) spricht im Congress Center Hamburg (CCH).
Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) spricht im Congress Center Hamburg (CCH).  © Marcus Brandt/dpa

"Wir werden alles daran setzen, die Sicherheit auf Straßen, Plätzen und Volksfesten in unserem Land weiter zu erhöhen", sagte er beim Delegiertentag des Deutschen Schaustellerbundes (DSB) in Hamburg.

Zudem werde die Bundesregierung dafür sorgen, dass die Verletzten und die Familien der in Magdeburg Getöteten finanzielle Unterstützung erhalten. Dies solle in gleichem Umfang erfolgen wie bei Opfern von Terroranschlägen, sagte der Kanzler.

Auch Schaustellerinnen und Schausteller seien von dem Anschlag unmittelbar betroffen gewesen. "Als Opfer – und gleichzeitig als Helferinnen und Helfer. Mit einer Hilfsbereitschaft, die mitten ins Herz geht", sagte der Kanzler.

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Ein Angriff auf einen Weihnachtsmarkt oder ein Volksfest sei immer auch ein Angriff auf eine offene und freiheitliche Lebensweise.

Schausteller warnen vor steigenden Kosten

Bundeskanzler Olaf Scholz (3.v.l.) sitzt neben Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (2.v.l, SPD) im Rahmen des 74. Delegiertentages des Deutschen Schaustellerbundes in Hamburg (CCH).
Bundeskanzler Olaf Scholz (3.v.l.) sitzt neben Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (2.v.l, SPD) im Rahmen des 74. Delegiertentages des Deutschen Schaustellerbundes in Hamburg (CCH).  © Marcus Brandt/dpa

Der Hamburger Schaustellerverbandspräsident Robert Kirchhecker warnte davor, Kosten für die Terrorabwehr auf Volksfesten auf die Schausteller umzulegen.

"Wir reden von circa 10.000 Volksfesten in ganz Deutschland." Hinzu kämen rund 3000 Weihnachtsmärkte. Insgesamt würden dort pro Jahr 300 Millionen Gäste begrüßt. "Die kommen, weil sie unsere Volksfeste mögen."

Der Besuch von Volksfesten sei zunächst kostenlos. Besucher könnten aufgrund ihres Konsums selbst entscheiden, was und wie viel sie ausgeben wollten. Deshalb seien Volksfeste beliebte Treff- und Ausflugspunkte, insbesondere für Familien. Sollten die Schausteller für die Sicherung der Feste aufkommen müssen, wären die Preise nicht mehr zu halten, sagte Kirchhecker.

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DSB-Präsident Albert Ritte sagte, die Sicherung der Weihnachtsmärkte sei eine hoheitliche Aufgabe. Deshalb müsse auch der Staat dafür aufkommen.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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