"Bündnis Deutschland": Parteimitglied entschuldigt sich nach perversen Kommentaren im Netz!

Berlin - Ein Mitglied der rechtskonservativen Kleinpartei "Bündnis Deutschland" hätte für seine Aktivitäten auf der Plattform X sein Profil besser auf "privat" stellen sollen.

Ein Mitglied der Partei "Bündnis Deutschland" wurde im Netz bei fragwürdigen Aktivitäten ertappt. (Symbolbild)
Ein Mitglied der Partei "Bündnis Deutschland" wurde im Netz bei fragwürdigen Aktivitäten ertappt. (Symbolbild)  © Bündnis Deutschland

Als Kandidat der FDP wollte Bernd V. (75) 2013 in den niedersächsischen Landtag einziehen, für die AfD anschließend in den Bundestag und ins EU-Parlament. Inzwischen hat sich der 75-Jährige dem "Bündnis Deutschland" angeschlossen, - und kommentiert auf seinem öffentlichen X-Profil fleißig unter den Beiträgen leicht bekleideter Frauen.

Bei der Bundestagswahl am 23. Februar wollte er sich eigentlich aufstellen lassen, doch aufgrund seines Verhaltens wird daraus nun nichts mehr.

Scrollte man sich durch die Bilder, unter denen das Parteimitglied ein Kommentar dagelassen hat, wusste man nicht, ob man lachen oder weinen soll. Beispiel: Eine Nutzerin namens "Bri Blossom" schrieb zum Jahresende zu einem ihrer Fotos: "Jeder, der 'Hi' sagt, bekommt mein erstes 'Squirting'-Video per DM." Für Bernd V. Grund genug, mit "Hi" zu kommentieren.

Haus von AfD-Politiker mit Farbe beschmiert
Politiker Haus von AfD-Politiker mit Farbe beschmiert

Unter einem Post des Profils "Dreamy Babes", in dem zwei Frauen in Unterwäsche vor einem Kühlschrank stehen, machte er in der Kommentarspalte deutlich, dass ihm die linke Dame mehr zusagt.

Besonders peinlich ist ein Beitrag, auf den der systemkritische Influencer Kolja Barghoorn (39) am Montag aufmerksam machte und das "Bündnis Deutschland" sarkastisch fragte, ob das Internet bei ihnen noch "Neuland" sei.

Parteimitglied postet peinliche Antworten unter anzüglichen Bildern

Dort soll Bernd V. unter einem Foto von Nutzerin "Lucy Lemons" in gehockter Haltung geschrieben haben, dass er gerne an einem bestimmen Körperteil von ihr lecken würde - zu allem Überfluss hatte er dabei noch die Worte "Bündnis Deutschland" in seinem Profilnamen stehen.

Inzwischen hat er den Namen seiner Partei wieder aus seinem Nutzernamen entfernt. Die fragwürdigen Beiträge mit seinem Klarnamen blieben, auch wenn der Bündnis-Politiker seit Bekanntwerden seiner pikanten X-Aktivitäten einen Großteil der Antworten unter den Fotos etlicher Frauen im Verlaufe des Montags gelöscht hatte.

Parteimitglieder und Politiker sind eben auch nur Menschen mit bestimmten Vorlieben.

Bündnis Deutschland reagiert: Parteimitglied darf nicht zur Bundestagswahl antreten!

Die Partei distanziert sich von dem Verhalten ihres Parteimitglieds. (Symbolbild)
Die Partei distanziert sich von dem Verhalten ihres Parteimitglieds. (Symbolbild)  © Bündnis Deutschland

Am Montag verurteilte das "Bündnis Deutschland" in einer Pressemitteilung das Verhalten ihres Parteigenossen aufs Schärfste und kündigte Konsequenzen an.

"Unsere Partei steht für Respekt, Fairness und ein Miteinander, das sich an den Grundwerten einer gerechten Gesellschaft orientiert. Sexismus und unsittliches Verhalten haben bei uns keinen Platz. Wir distanzieren uns klar von solchen Handlungen und werden mit aller Konsequenz darauf reagieren", erklärte der Vorsitzende des Landesverbands Niedersachsen, Ingo Dorendorf (52).

Laut Parteiführung wurde Bernd V. am Montagmittag aufgefordert, sich öffentlich zu entschuldigen, seine Kandidatur für die anstehende Bundestagswahl zurückzuziehen und in seinem Wahlkreis kein weiteres Mal anzutreten.

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Sollte der 75-Jährige diesen Aufforderungen nicht nachkommen, könnten seine schmutzigen Kommentare gar zu einem Parteiausschluss führen: "Die Partei wird keine weiteren Maßnahmen ausschließen, sollten diese Forderungen nicht erfüllt werden."

Am Montagabend entschuldigte sich Bernd V. für seine "dummen Posts" - ebenfalls in Form einer Antwort unter einem Beitrag seines Landesverbands: "Ich ziehe meine Kandidatur auf der Landesliste zurück und werde in keinem Wahlkreis als Direktkandidat antreten. Sorry!"

Erstmeldung vom 6. Januar 17.15 Uhr, zuletzt aktualisiert um 22.20 Uhr.

Titelfoto: Bündnis Deutschland

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