Sachsen-MP Kretschmer: Nach Krieg wieder Gas aus Russland nutzen

Dresden - Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU) hat sich für eine Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen nach dem Angriffskrieg gegen die Ukraine ausgesprochen.

Sachsens Ministerpräsident, Michael Kretschmer (47, CDU), steht im Fokus.
Sachsens Ministerpräsident, Michael Kretschmer (47, CDU), steht im Fokus.  © Sebastian Kahnert/dpa

"Wir brauchen langfristige Verträge für Flüssiggaslieferungen aus den USA, Katar und anderen arabischen Ländern. Außerdem müssen wir endlich eigenes Erdgas in der Nordsee erschließen. Und wenn der Krieg vorbei ist, sollten wir auch wieder Gas aus Russland nutzen", sagte er im Gespräch mit der Bild am Sonntag.

Auf die Frage, ob er davon ausgeht, dass die beschädigte Gas-Pipeline Nord Stream 1 wieder repariert werde, sagte er: "Wir werden Pipeline-Gas brauchen, und das geht nur mit funktionierenden Pipelines."

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine erklärte Kretschmer: "Es braucht jetzt eine gemeinsame diplomatische Anstrengung von der EU, den USA, China, Indien und Japan. Dieser Krieg muss angehalten werden."

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Solche Verhandlungen würden nach Kretschmers Vorstellungen nicht automatisch dazu führen, dass die Ukraine auf Teile ihres Staatsgebietes verzichten müsste.

"Es gibt keinen einzigen Grund, warum die Ukraine auch nur auf einen Quadratmeter ihres Territoriums verzichten sollte. Kriegsschäden müssen von Russland ausgeglichen, Kriegsverbrecher zur Verantwortung gezogen werden. Mit dieser Haltung muss man in Friedensgespräche gehen", sagte Kretschmer.

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa

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