Mit wem soll Merz koalieren? Kretschmer hat klaren Wunsch-Partner!
Dresden - Im Gegensatz zu Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69, CDU) spricht sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) gegen eine Koalition mit den Grünen aus.

Während Merz im RTL-"Quadrell" eine Zusammenarbeit mit den Grünen nicht ausgeschlossen hat, fand Parteigenosse Kretschmer am Montag deutlichere Worte.
"Eine Regierung mit den Grünen kann es allerdings tatsächlich nicht geben", sagte der MP im Interview gegenüber "Welt" am Montag. Seine Begründung: Die Grünen hätten in den letzten Jahren in der Migrations-, Energie- und Außenpolitik "so viel kaputtgemacht".
Bei der Frage, mit wem die Union als möglicher Wahlsieger nach der Bundestagswahl eine Koalition anstreben sollte, hat Kretschmer einen klaren Favoriten: "Ich rechne mit einem guten Wahlergebnis für CDU und CSU und wünsche mir, dass es reicht, mit der SPD eine Regierung zu bilden."
Damit eine Zusammenarbeit mit den Sozialdemokraten auch gelingen könne, erwarte Kretschmer, dass sich die SPD als "Volkspartei" aufstelle und sich den "Interessen dieses Landes" verpflichtet fühle.
Ob aus seinem Wunsch Wirklichkeit wird, steht allerdings noch in den Sternen. Für eine Mehrheit von Union und SPD wird es den aktuellen Umfragewerten zufolge äußerst knapp. Mit dem Ergebnis einer Forsa-Umfrage vom Sonntag käme die sogenannte "Große Koalition" (GroKo) auf 319 Sitze im neuen Bundestag. Für eine Mehrheit sind 316 Sitze erforderlich.
In Sachsen arbeitet Kretschmer auch ohne eigene Mehrheit als Teil einer Minderheitsregierung mit der SPD zusammen. Über einen "Konsultationsmechnanismus" sollen die Oppositionsparteien am Prozess der Gesetzgebung beteiligt werden.
Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa