Neue Wahlumfrage in Sachsen: AfD landet vor Kretschmers CDU!
Dresden - Bitteres Umfrageergebnis für Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (46): Die Alternative für Deutschland liegt in der Wählergunst erstmals vor seiner CDU!
Das ergab eine aktuelle Sachsen-Umfrage zur Landtagswahl, die das Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der "Bild"-Zeitung durchgeführt hat. Demnach käme die AfD, wenn der Freistaat derzeit über einen neuen Landtag abstimmen müsste, auf 28 Prozent - und würde damit klar stärkste Kraft werden.
Damit hätte die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestufte Partei im Vergleich zur letzten Insa-Umfrage aus dem September 2021 um zwei Prozentpunkte zugelegt.
Ganz im Gegenteil zur CDU: Die hätte demnach sechs Punkte verloren und käme aktuell nur noch auf 25 Prozent. Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass die regierenden Christdemokraten zuletzt wenig Einigkeit gezeigt haben, zum Beispiel als sich die Landtags-Fraktion beim Thema Verschärfung der Corona-Regeln gegen Michael Kretschmer stellte.
Bei den anderen Parteien gab es laut der Umfrage auch ein wenig Bewegung: Dabei erreicht die SPD 12 Prozent (im September waren es 11), die Grünen kommen auf 9 Prozent (zuvor 7), die Linken erhalten ebenfalls 9 Prozent (zuvor 11) und die FDP, die aktuell nicht im Landtag vertreten ist, kommt auf 7 Prozent (zuletzt 8).
AfD erklärt: "Wir wollen 2024 den Ministerpräsidenten in Sachsen stellen"
Gegenüber der "Bild"-Zeitung erklärte der sächsische CDU-Generalsekretär Alexander Dierks (34), dass dies nur eine "Momentaufnahme" sei. Nach zwei Jahren Pandemie-Bekämpfung wolle seine Partei nun wieder den "Zukunftsmodus" aktivieren.
Auch die AfD äußerte sich zu dem Umfrage-Ergebnis. Generalsekretär Jan Zwerg (57) sagte gegenüber der "Bild", dass man für die "fundierte Oppositionspolitik" belohnt würde. Und: "Wir wollen 2024 den Ministerpräsidenten in Sachsen stellen!"
So gibt diese aktuelle Umfrage zwar einen spannenden Zwischenstand wieder, die nächste Landtagswahl in Sachsen findet allerdings erst im Sommer 2024 statt. Bis dahin kann sich also noch viel verändern.
Titelfoto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa