Nach Prügel-Attacke auf Lokführer: Kretschmer will Asylrecht ändern
Lauter-Bernsbach/Erzgebirge - Mit dem Asylrecht gegen Rechts? Die Krawalle zwischen Eritreern bei Gießen und der Angriff auf einen Lokführer (50) durch einen Afghanen (15) in Lauter-Bernsbach beschäftigen Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (48, CDU): Er will über eine Änderung des Asylrechts sprechen, sieht das als Prävention gegen die extreme Rechte.
"Wenn man sich das anschaut und sieht: Ein Jugendlicher, zig Vorstrafen, dann dieser Vorfall", so der Ministerpräsident auf dem Sommerfest der Gewerkschaft der Polizei (GdP). "Was ist die Konsequenz daraus?"
Für den CDU-Politiker steht fest, dass 80 Prozent der Bevölkerung es genauso sehen wie er: "Also Flüchtlingsstatus für so eine Person", so Kretschmer. "Da sind wir eigentlich der Meinung, dass das nicht richtig ist."
Ähnlich sieht es der Regierungschef mit Bezug auf die Eritreer, die sich eine Massenschlägerei in Gießen geliefert hatten. "Wir sollten da vorsichtig rangehen", so der Ministerpräsident. "Das ist das, was ich gemeint habe: Parteiübergreifend über das Thema Asylrecht sprechen."
Für den Politiker wäre das eine gute Maßnahme gegen Rechtsextremismus: "Wenn das möglich ist, ist das eine wunderbare Prävention gegen die, die daraus jetzt versuchen eine böse Stimmung zu machen", so Kretschmer.
"Mit diesen einigen wenigen müssen wir so umgehen, dass wir die anderen schützen. Wir wollen nicht, dass Leute komisch angeguckt werden, weil sie nicht so aussehen, wie der Sachse eben so aussieht", sagte der CDU-Politiker.
Titelfoto: Montage: Jan Woitas/dpa, privat, Niko Mutschmann