Meißner führt Michael Kretschmer durch das "New Lab" in New York
New York - Mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU) auf USA-Reise: Am gestrigen Dienstag war er unterwegs in einer Schmiede für Start-ups, also für ganz junge Unternehmen. Und wen trifft er? Den nicht mehr ganz so jungen Ralph-Peter Müller. Ein Meißner in New York!
Rauf auf die Fähre, windig-schaukelnd über den East River und hinein ins "New Lab". Die ehemalige Werft für Marineschiffe ist heute Co-Working-Space.
200 Unternehmer nutzen die kreative Atmosphäre als Büro, Experimentierfläche, "Spielwiese". Einer von ihnen ist Ralph-Peter Müller (58). Er stammt aus Meißen und hat an der TU Dresden studiert, seine Firma sitzt in Dresden.
CFturbo bietet eine Software, mit der Ingenieure weltweit Turbinen konfigurieren. "Einsetzbar in allen möglichen Industrien", sagt Müller. Im Staubsauger, in einer Windenergieanlage, im Auto. Produkte, die Kunden mit seiner Software entwickelt haben, stecken im Hilti Schlagbohrer oder in den Batterien von Tesla.
Aber was sucht Müller in Brooklyn? "Amerikaner machen ungern Geschäfte mit europäischen Firmen. Deshalb brauchst du einen Sitz hier."
Und dann war Amerika schon immer sein Traum, seit er 1977 auf der Leipziger Messe das Foto eines Gemäldes von den Rocky Mountains gesehen hat.
Ostdeutschland könnte wichtiger Motor für Europa werden: Einfach machen!
Müllers Kraft, Schwung und Energie hauen einen um. Auch Kretschmer ist sprachlos. Oder so gut wie: "Echt beeindruckend - sehr empathisch", sagt er.
Und dann ist da J.C. Jung (48). Der Franzose verbrachte 1995 sechs Monate in Dresden. "Ich hatte eine Super-Zeit da", sagt er mit französischem Akzent, aber in einem klasse Deutsch.
Seine Firma Terreform One beschäftigt sich mit nachhaltiger Stadtplanung. "Sachsen könnte eine ähnliche Plattform wie hier aufbauen", sagt er.
Ostdeutschland könnte ein wichtiger Motor für Europa werden. Und wie? Einfach machen!
Titelfoto: Montage: Pawel Sosnowski (2)