Kritische Flüchtlings-Frage im Morgenmagazin: MP Kretschmer reagiert gereizt
Dresden/Berlin - Der Umgang mit der Migration droht der zentrale Streitpunkt zu werden, wenn sich die Ministerpräsidenten am Montag mit dem Bundeskanzler treffen. Im ZDF-Morgenmagazin am Freitag warb Sachsens MP Michael Kretschmer (48, CDU) nachdrücklich für mehr Beschränkungen. Über konsequente Nachfragen war er sichtlich "not amused".
Kretschmer sprach sich unter anderem für einen begrenzten Familiennachzug, weniger Sozialleitungen und für Sach- statt Geldleistungen aus.
Auch Geflüchtete aus der Ukraine sollten seiner Meinung nach nicht mehr automatisch Bürgergeld erhalten, sagte Kretschmer und plädierte für eine Stichtagsregelung.
Bis Ende September wurden in den sächsischen Erstaufnahmen 18.255 Asylsuchende registriert. Das geht aus einer Kleinen Anfrage von Juliane Nagel (45, Linke) hervor. Im ganzen Vorjahr waren es 18.474 Geflüchtete.
Nicht alle blieben im Freistaat. Dieses Jahr sind es bisher knapp 11.000.
Auf die Frage von Moderatorin Dunja Hayali (49), warum die Länder die Bezahlkarte für Geflüchtete nicht umsetzen, statt die Bundesregierung zu kritisieren, reagierte Kretschmer gereizt und sprach sich für eine bundeseinheitliche Lösung aus.
Den Dank für das Interview am Schluss quittierte er mit einem schmalen "bitte".
Titelfoto: Bildmontage: ZDF (2)