Nicht mit uns! MP Kretschmer verpasst AfD harte Abfuhr

Berlin/Dresden - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU) bekräftigt sein Nein zu einer möglichen Koalition mit der AfD nach der Landtagswahl. Optionen im Hinblick auf eine Zusammenarbeit mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) lässt er sich dagegen weiter offen.

Klares Nein: Sachsens Regierungs-Chef Michael Kretschmer (48, CDU) macht Jörg Urban (59) von der AfD weiter keine Hoffnung auf eine Koalition nach der Landtagswahl.
Klares Nein: Sachsens Regierungs-Chef Michael Kretschmer (48, CDU) macht Jörg Urban (59) von der AfD weiter keine Hoffnung auf eine Koalition nach der Landtagswahl.  © Bildmontage: Kristin Schmidt, dpa/Hendrik Schmidt

Fürchtet der Regierungs-Chef einen Machtverlust der CDU in Sachsen? "Es wird eine ganz knappe Sache, es geht um alles", erklärte Michael Kretschmer jedenfalls am Sonntagabend bei "Bericht aus Berlin" im Ersten über die Wahl und warnte vor "Thüringer Verhältnissen".

Dort regiert die Linke mit SPD und Grünen in einer Minderheitsregierung und ist bei Entscheidungen auf die Stimmen der CDU angewiesen.

Kretschmer ist jedoch nicht jedes Mittel zum Machterhalt recht. "Auf jeden Fall findet eins nicht statt", sagte Kretschmer, "eine Zusammenarbeit mit der AfD, die sich immer weiter radikalisiert."

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Die Brandmauer ist nicht in allen Teilen der Union so hoch wie bei Kretschmer. Erst vor kurzem hatten Vertreter der CDU im Dresdner Stadtrat gemeinsam mit der AfD gestimmt, was bundesweit für Aufsehen sorgte.

Am 1. September wird gewählt. Scharf geschossen wird von den Parteien schon jetzt.
Am 1. September wird gewählt. Scharf geschossen wird von den Parteien schon jetzt.  © picture alliance/dpa/Monika Skolimowska
Wer gibt im Landtag in der kommenden Legislaturperiode den Ton an? Diese Frage ist derzeit noch völlig offen.
Wer gibt im Landtag in der kommenden Legislaturperiode den Ton an? Diese Frage ist derzeit noch völlig offen.  © Norbert Neumann
Schwarz, Blau, Rot oder Grün - nur eine Farbe hat im Plenarsaal des Landtags dauerhaft Bestand. Die Sessel der Abgeordneten und Besucher bleiben grün. Die Farbe orientiert sich am sächsischen Wappen.
Schwarz, Blau, Rot oder Grün - nur eine Farbe hat im Plenarsaal des Landtags dauerhaft Bestand. Die Sessel der Abgeordneten und Besucher bleiben grün. Die Farbe orientiert sich am sächsischen Wappen.  © DPA/Robert Michael
BSW-Spitzenkandidatin in Sachsen Sabine Zimmermann (63).
BSW-Spitzenkandidatin in Sachsen Sabine Zimmermann (63).  © Uwe Meinhold

BSW schließt ebenfalls Zusammenarbeit mit AfD aus

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht (54).
BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht (54).  © dpa/Martin Schutt

Anders äußerte er sich über das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). In seiner Zeit als Abgeordneter im Bundestag sei er Gesprächen mit Wagenknecht aus dem Weg gegangen, weil es keine angenehme Kommunikationsatmosphäre gegeben habe.

Statt eines eindeutigen Koalitionsangebots lavierte er sich in dem Interview jedoch um eindeutige Aussagen zum BSW herum. "Ich glaube, am Ende müssen es die machen, die über Jahrzehnte gezeigt haben, dass sie Verantwortung tragen können."

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) will dagegen nach der Landtagswahl in Sachsen mitregieren. "Wir treten an, um etwas zu verändern – und dafür muss man regieren", sagte die BSW-Landesvorsitzende Sabine Zimmermann (63) der Leipziger Volkszeitung. Ihre Partei werde auch nicht als "bloßer Mehrheitsbeschaffer" zur Verfügung stehen.

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Zimmermann schloss aber zwei Koalitionsoptionen kategorisch aus: Es werde weder eine Zusammenarbeit mit der AfD noch mit den Grünen geben. Laut Meinungsforschungsinstituts Insa käme die Partei zuletzt auf 11 Prozent. Das bedeutet Platz drei hinter der AfD (34 Prozent) und der CDU (30 Prozent).

Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt, dpa/Hendrik Schmidt

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