Klare Kante im TV: MP Kretschmer trommelt für seine Mission Grenzpolizei

Dresden - Probieren statt nur lamentieren: Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) hat im ZDF den geplanten Aufbau einer sächsischen Grenzpolizei verteidigt und sich für eine Verschärfung des Asylrechts ausgesprochen.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) verteidigte bei Maybrit Illner das Projekt einer sächsischen Grenzpolizei.  © ZDF/Jule Roehr

Es war mal wieder ein Beleg dafür, dass Politik in Deutschland vor allem in Talkshows gemacht wird.

Und dass man in all den Laberrunden nur allzu gern auf den Sachsen-Regenten setzt, weil der gern und leidenschaftlich die rot-grüne Berliner Politikblase in Wallung bringt.

Bei Maybrit Illner ging's am Donnerstagabend um den anhaltenden Flüchtlingsstrom und die Frage, ob Europa zu den Schlagbäumen zurückkehrt. Kretschmer nutzte die Bühne, um für sein Herzensprojekt einer sächsischen Grenzpolizei zu werben.

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"Ich komme aus der Grenzregion, aus Görlitz. Ich habe die Kriminalität erlebt, was Kfz-Diebstähle angeht. Ich sehe diese Drogen, dieses Crystal Meth, diese furchtbare Teufelsdroge", gab der Ministerpräsident einen Einblick in die ostsächsische Lebenswirklichkeit.

"Und ich sehe eben auch, dass wir einen eigenen, also sächsischen Beitrag bringen müssen, um im Hinterland der Grenze auch da diejenigen aufzugreifen, die sich dort bewegen."

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Wie Michael Kretschmer das Asylrecht vorschlägt zu ändern

Grenzkontrollen können keine Dauerlösung sein, merkte der Ministerpräsident in der ZDF-Talkshow an.  © DPA/Frank Tittel

Mit schärferen Kontrollen an und hinter der Grenze müsse man Recht und Ordnung wieder zur Geltung verhelfen. "Wir sorgen dafür, dass illegale Migration, dass dieses Handwerk der Schlepper aufgedeckt wird", so Kretschmer.

Allerdings ist auch Sachsens Regent der Ansicht, dass Grenzkontrollen keine Dauerlösung sein können.

Wichtig sei deshalb die Sicherung der EU-Außengrenzen und eine Änderung des Asylrechts. Kretschmer plädierte dafür, die Asylverfahren künftig auch in Drittstaaten außerhalb der EU durchzuführen, etwa in speziellen Aufnahmelagern in Afrika.

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"Wir sind in einer Situation, wo man alle Instrumente probieren muss."

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