"Kannst du den Döner billiger machen?": Was sich Kinder von MP Kretschmer wünschen
Meißen - "Meine Lehrerin heißt Frau Kretschmer. Ist das deine Frau?", zupft ein kleiner Junge den Ministerpräsidenten am Anzug. Ein zweiter will wissen: "Kannst du den Döner billiger machen?" In beiden Fällen muss Michael Kretschmer (49) passen.
Aber er will von Jonas (11) wissen, wo es den besten Döner in Meißen gibt. "Am Bahnhof!", rufen die Kinder im Chor und lotsen den MP zum Tischkicker. Dort holt der MP nach einem 2:0 an der Seite von Lea (9) schnell auf.
Die Grundschülerin führte am Dienstag den CDU-Politiker zusammen mit Freundin Shumokh (10) durch das Kinder- und Jugendhaus "Die Arche" in Meißen.
"Täglich kommen 50 bis 70 Kinder aus sozial benachteiligten Familien zu uns. Wir unterstützen sie bei den Hausaufgaben, bieten Nachhilfe und Freizeitgestaltung an. Wir helfen mit Kleidung aus und es gibt ein warmes Essen", erklärt Arche-Chef Marcel Bretschneider (41).
Die Regeln dabei sind klar, u. a.: keinen Kaugummi, keine Energy-Drinks, kein Handy beim Essen.
MP Michael Kretschmer macht Vorschlag
"Das finde ich gut. Sollte ich vielleicht auch in der Staatskanzlei einführen", schmunzelt Kretschmer. "Bei mir zu Hause ist das Handy beim Essen auch tabu."
"Vom Besuch des Ministerpräsidenten erhoffen wir uns, dass das Thema Kinderarmut mehr in den Fokus der Politik rückt", so Bretschneider.
Die Kinder haben konkretere Wünsche: "Führerschein und kostenlose Autos für alle", steht auf einem Zettel an der Wunsch-Tafel. "Da bin ich machtlos", lacht der MP. Aber einen anderen Wunsch kann er erfüllen: ein Trampolin. "Das bekommt ihr", verspricht Kretschmer.
Und er hat noch eine Idee: "Vielleicht kann die Staatsregierung 2026 ihr Sommerfest in Meißen feiern und dabei die rund 1000 Gäste um Spenden bitten", schlägt der MP vor.
Denn "Die Arche" wird ausschließlich über Spenden finanziert und benötigt rund 650.000 Euro pro Jahr.
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann (2)