Darum hält Michael Kretschmer nicht viel von Kampagnen gegen rechts

Dresden - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) hält politische Kampagnen gegen rechts für wenig effizient.

Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) ruft die demokratischen Parteien dazu auf, dringend die Probleme der Bevölkerung zu lösen. (Archivbild)
Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) ruft die demokratischen Parteien dazu auf, dringend die Probleme der Bevölkerung zu lösen. (Archivbild)  © Jan Woitas/dpa

Bloß zu sagen, dass man gegen rechts ist, sei Kretschmer "zu einfach" und löse das Problem nicht.

"Solche Kampagnen sind Wolkenschieberei. Für Toleranz und Vielfalt! Darum geht es doch nicht", erklärte der amtierende Ministerpräsident gegenüber dem Spiegel.

Anstatt zu sagen, was man ablehnt, müsse vielmehr betont werden, "wofür man ist".

Kretschmer legt sich fest: Diese Machtoption kommt für ihn nicht infrage
Michael Kretschmer Kretschmer legt sich fest: Diese Machtoption kommt für ihn nicht infrage

Für Sachsens CDU-Chef bedeute das vor allem, dass demokratische Parteien die zentralen Anliegen der Bevölkerung, wie die Migration, anpacken.

Kretschmer sieht dabei vor allem die Bundesregierung in der Pflicht, schließlich gebe es in Deutschland etliche Beispiele für Landes- und Lokalpolitiker, die nur abgewählt worden seien, weil ihre Partei in Berlin es nicht auf die Kette bekommen habe, "dringende Probleme" zu lösen.

Bloß zu plakatieren, dass man gegen rechts ist, reiche laut Kretschmer nicht aus. (Symbolbild)
Bloß zu plakatieren, dass man gegen rechts ist, reiche laut Kretschmer nicht aus. (Symbolbild)  © Roberto Pfeil/dpa

"Das muss bundespolitisch dringend verstanden werden. Dass es einen solchen Frust in der Bevölkerung gibt und eine Abwendung von den Problemlösern hin zu den Populisten. Spätestens jetzt muss es uns gelingen, die großen Fragen zu klären", erklärte Kretschmer vor der kommenden Landtagswahl in Sachsen und einem möglichen Wahltriumph der AfD.

Titelfoto: Bildmontage: Roberto Pfeil/dpa, Jan Woitas/dpa

Mehr zum Thema Michael Kretschmer: