Taurus an die Ukraine liefern? Das sagt MP Kretschmer dazu

Dresden/Berlin - Die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ist unter deutschen Politikern stark umstritten. Wie Sachsens MP Michael Kretschmer (49, CDU) dazu steht, hat er nun in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur klargestellt.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) spricht sich gegen Taurus-Lieferungen an die Ukraine aus.
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) spricht sich gegen Taurus-Lieferungen an die Ukraine aus.  © Hannes P. Albert/dpa

"Ich halte das nicht für den richtigen Weg und ehrlich gesagt ist die Diskussion auch gerade zu Ende", erklärte der Christdemokrat angesprochen auf die zuletzt viel diskutierte Luft-Boden-Waffe.

Kretschmer verwies auf die laufenden Verhandlungen über eine Beendigung des Krieges. "Diese Zeit ist über uns weggegangen", so der 49-Jährige.

Er könne sich perspektivisch vorstellen, dass CDU-Chef Friedrich Merz (69) mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) sprechen wird. "Das wird es bestimmt geben", sagte Kretschmer. Es müsse aber bei dieser Frage darum gehen, was man erreichen kann.

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"Warum sollte eigentlich der russische Präsident mit uns sprechen?", fragte Sachsens Landeschef in diesem Zusammenhang. "Was hat Deutschland zu bieten? Was kann Deutschland bewegen?" Diese Position müsse man sich erst mal wieder erarbeiten.

Der Marschflugkörper besitzt eine große Reichweite und große Zerstörungskraft. (Archivbild)
Der Marschflugkörper besitzt eine große Reichweite und große Zerstörungskraft. (Archivbild)  © Bundeswehr/Bundeswehr/dpa

MP Kretschmer für Debatte über Russland-Sanktionen

Kretschmer will mehr Diskurs beim Thema Russland-Sanktionen. (Symbolfoto)
Kretschmer will mehr Diskurs beim Thema Russland-Sanktionen. (Symbolfoto)  © Kay Nietfeld/dpa

Der sächsische Ministerpräsident kritisierte das kategorische Nein Deutschlands und anderer europäischer Länder zu einer Lockerung der Russland-Sanktionen.

"Das ist völlig aus der Zeit gefallen und passt ja auch gar nicht zu dem, was die Amerikaner gerade machen", erklärte der stellvertretende CDU-Vorsitzende im Interview. "Wenn man merkt, dass man sich selber mehr schwächt als das Gegenüber, dann muss man darüber nachdenken, ob das alles so richtig ist."

Beim Ukraine-Gipfel in Paris hatten sich der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) und andere europäische Regierungschefs am Donnerstag gegen eine Lockerung der wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängten Russland-Sanktionen ausgesprochen.

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Kretschmer betonte: "Die ständige Diskussion darüber, welche dieser Sanktionen sind vielleicht für uns viel mehr zum Nachteil, als es in Russland eine Wirkung hat, die muss möglich sein", sagte er. "Die findet aber nicht statt."

Titelfoto: Montage: Bundeswehr/Bundeswehr/dpa, Hannes P. Albert/dpa

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