Wer von Alt-Kanzler Schröder gelobt wird, ist "auf dem falschen Weg"! Söder nimmt Scholz in die Mangel
München - Alt-Kanzler Gerhard Schröder (79, SPD) hat die Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD), sich weiterhin gegen eine Taurus-Lieferung an die Ukraine zu positionieren, gelobt.
Auch Scholz' grundsätzliche Absage für eine mögliche Entsendung von Bodentruppen, um die Ukraine zu unterstützen, erhält Zuspruch.
"Ich finde, Olaf Scholz macht das, was ich von einem deutschen Bundeskanzler zurzeit erwarten würde", sagte der Ex-Kanzler gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Schröder ist seit seiner Kanzlerschaft (1998 bis 2005) mit dem russischen Machthaber Wladimir Putin (71) befreundet und ist auch weiterhin für die mehrheitlich russischen Gesellschaften der Nord-Stream-Pipelines tätig.
Der Zuspruch des schon seit Jahren in die Kritik geratenen Alt-Kanzlers ist für Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (57, CSU) ein ganz deutliches Warnzeichen.
"Von Gerhard Schröder gelobt und vereinnahmt zu werden, zeigt eindeutig, dass er auf dem falschen Weg ist", so der CSU-Chef nach einer Vorstandssitzung der Partei am Montag in München.
"Ich würde mir das dringend noch mal überlegen, und dieses Lob würde ich mir dann als Bundeskanzler echt verbitten. Möchte ich ehrlicherweise nicht haben."
Keine Taurus-Lieferung ohne Bundeswehrkräfte
Grundsätzlich wollte Söder jedoch Scholz' Bemühungen um eine friedliche Lösung in dem Konflikt nicht anprangern.
Doch dafür müsse man der Ukraine eine Chance auf eine sinnvolle Position ermöglichen.
"Ich finde das richtig, dass ein Bundeskanzler sich um Frieden bemüht. Aber einen Frieden à la Schröder ist schon etwas, wo er sich überlegen sollte, ob er auf dem richtigen Weg ist", legt der CSU-Boss nach.
Trotz mehrfacher Anfragen aus Kiew hatte Kanzler Scholz wiederholt eine Lieferung der Taurus-Marschflugkörper abgelehnt.
Der SPD-Politiker würde das offenbar nur in Erwägung ziehen, wenn diese auch von Bundeswehrkräften kontrolliert eingesetzt werden. Deutsche Soldaten möchte er jedoch nicht aktiv in diesen Krieg entsenden.
Titelfoto: Montage: Michael Kappeler/dpa + Kay Nietfeld/dpa