Söder watscht weiter: Wirtschaft in Bayern sei "Chefsache", unabhängig von Aiwanger
Augsburg - CSU-Chef Markus Söder (56) hat die Wirtschaftspolitik in Bayern zur "Chefsache" erklärt - unabhängig von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (52) von den Freien Wählern.
"Als Ministerpräsident bin ich für die Wirtschaft erster Ansprechpartner", sagte Söder der "Augsburger Allgemeinen" für die Donnerstagsausgabe.
Denn wenn es ernst werde, sei Wirtschaft traditionell immer "Chefsache". Alle großen Ansiedlungen von Konzernen wie zuletzt Apple in München seien letztlich über die Staatskanzlei organisiert worden.
Der Freie-Wähler-Chef Aiwanger gilt unter anderem wegen der Flugblatt-Affäre als umstritten.
Söder sagte auch, dass die Koalition aus CSU und Freien Wählern fünf Jahre lang gut zusammengearbeitet habe.
Jedoch sei die CSU der "Taktgeber in der Koalition". Am Ende komme es auf den Ministerpräsidenten an.
AfD-Pläne treffen vor allem Normalverdiener und Arbeitnehmer
Zur AfD äußerte sich Söder im Gespräch mit der Zeitung kritisch. Er kämpfe energisch gegen die Partei und versuche allen zu erklären, dass eine Stimme für die AfD kein Denkzettel für Berlin, sondern ein "Schnitt ins eigene Fleisch" sei.
Die AfD "würde das Leben der Normalverdiener und Arbeitnehmer massiv verschlechtern. Das AfD-Ziel ist raus aus der EU und der Nato: Raus aus der EU hieße raus aus dem Wohlstand."
Zudem stellt die Partei laut des CSU-Mannes eine Gefahr für die Sicherheit dar: Ein Nato-Austritt sei "ebenfalls völlig indiskutabel, denn raus aus der Nato wäre die Machtübernahme Putins in Deutschland. Die AfD-Ultras sind reine Kreml-Vasallen und wollen Deutschland dem Einfluss Moskaus ausliefern".
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa