Söder oder Merz? Bayern haben Unions-Liebling bei der K-Frage, doch Wüst schickt klare Botschaft

München - Wer soll der Kanzlerkandidat für die CDU/CSU werden? Eine Umfrage in Bayern zeigt ganz klar: Heimvorteil ist ein Faktor bei den Wählern.

Zeigt er sich weiter siegessicher? Die CDU hat eine klare Botschaft in Richtung CSU-Chef Markus Söder (57) geschickt.
Zeigt er sich weiter siegessicher? Die CDU hat eine klare Botschaft in Richtung CSU-Chef Markus Söder (57) geschickt.  © Kay Nietfeld/dpa

Denn im Freistaat hat Markus Söder (57, CSU) ganz klar die Nase vorn.

Laut der Auswertung des Umfrageinstitut GMS im Auftrag von "17.30 Uhr SAT.1 Bayern" wollen 41 Prozent der Wähler, dass die Schwesterparteien ihren Ministerpräsidenten ins Rennen um das Kanzleramt schicken.

Der CDU-Mitbewerber Friedrich Merz (68) kam nur auf zehn Prozent und liegt damit sogar noch hinter Hendrik Wüst (49) – der inzwischen nicht einmal mehr zur Verfügung steht.

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Markus Söder Söder rechnet mit Baerbock und Habeck ab: Offenbar auch Merz gegen Schwarz-Grün

In einer Stellungnahme teilte der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen am Montag mit: "Ich habe dem Vorstand der CDU mitgeteilt, dass ich aktuell nicht zur Verfügung als Kanzlerkandidat stehe." Seine Empfehlung: Der Vorstand solle Friedrich Merz als Kanzlerkandidat unterstützen.

Zum Zeitpunkt dieser Bekanntgabe waren die 1048 Menschen aber bereits befragt, denn die Umfrage für den "Wählercheck" lief vom 11. bis 16. September.

"Gib auf"-Botschaft von Wüst in Richtung Söder

Der Abstand ist groß in Bayern. Dennoch fordert Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (49) Söder auf, Platz für Merz zu machen.
Der Abstand ist groß in Bayern. Dennoch fordert Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (49) Söder auf, Platz für Merz zu machen.  © Henning Kaiser/dpa

Die CSU-Abgeordneten aus dem Bayerischen Landtag treffen sich am Dienstag im fränkischen Kloster Banz zu einer dreitägigen Klausur. Hier wird die Entwicklung vermutlich – vor allem jetzt – auch ein Gesprächsthema.

Denn die Botschaft von Wüst an Söder ist durch die persönliche Erklärung mehr als eindeutig geworden: "Ich würde mich sehr freuen, wenn auch die CSU Friedrich Merz als gemeinsamen und starken Kandidaten unterstützt", so der NRW-Landesvater.

"Ich bin mir sicher, dass diese Geschlossenheit zwischen den Unionsschwestern unsere gemeinsamen Wahlchancen enorm erhöhen würde." Mit anderen Worten: Markus, mach Platz für Merz.

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Aber klar, auch ein Wüst möchte "seine" Partei vermutlich im Chefsessel sehen. Wann die Union ihren Kanzlerkandidaten offiziell bekannt gibt, ist noch nicht bekannt. Frühestens in der kommenden Woche rechnen Beobachter mit einer Bekanntgabe.

Die CSU selbst macht in ihrem Wirkungskreis in der Zwischenzeit wieder ordentlich Boden gut. Wären am Sonntag Landtagswahlen, käme die Söder-Partei laut Umfrage auf 42 Prozent.

Das wäre ein Plus von fünf Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl im Oktober.

Update: Entscheidung gefallen. Merz wird Unions-Kandidat

Am Dienstagvormittag wurde bekannt, dass sich Markus Söder und Friedrich Merz geeinigt hatten. Merz soll demnach Kandidat für die Union werden und ins Rennen um das Kanzleramt gehen.

Originalmeldung: 8.17 Uhr. Letzte Aktualisierung: 10.52 Uhr.

Titelfoto: Montage: Henning Kaiser/dpa + Kay Nietfeld/dpa

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