Desaströses Söder-Scheitern? Von 10.000 Wohnungen werden bestenfalls knapp 700 fertig
München - Laut Recherchen des Bayerischen Rundfunks (BR) bleibt der Freistaat Bayern etwa 93 Prozent hinter seinem angekündigten Wohnbau-Ziel. Ein desaströses Versagen.
Die staatliche "BayernHeim" wird bis Ende 2024 laut des Berichts des BR im besten Fall 682 neue Wohnungen vermelden können. Bis 2025 hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (56, CSU) 10.000 neue Wohnungen angekündigt.
Bereits vor einem Jahr hatte der FDP-Abgeordnete Sebastian Körber (42) eine entsprechende Anfrage beim Bauministerium gestellt, um einen Zwischenstand zu erfragen.
Das Ergebnis war mehr als ernüchternd: Ende Januar 2022 waren gerade einmal 234 Wohnungen fertig. Gerade einmal gut zwei Prozent des angekündigten Zieles waren nach dreieinhalb Jahren geschafft.
Körber sprach damals von einem "der vielen Luftschlösser unter Söders Prestigeprojekten". Auch ein Jahr später scheint ein nennenswerter Teilerfolg weit außer Reichweite.
Wie will man die mehr als 9300 Wohnungen schaffen - zumal in wenigen Monaten dieses Thema bei der Landtagswahl in Bayern sicherlich von der Opposition in den Fokus geschoben wird?
5400 Wohnung bis Jahresende - zumindest in der Planungsphase
Bayerns Bauminister Christian Bernreiter (58, CSU) versucht es mit Optimismus, spricht davon, dass die 10.000 Wohnungen "keine Utopien" wären. Man sei "auf dem Weg".
Zur Untermauerung dieser Aussage betont Bernreiter, dass 4500 Wohnungen bereits in Planung oder Entwicklung. Bis Jahresende sollen es 5400 sein.
Was jedoch auch bedeutet: 46 Prozent der angekündigten Wohnungen würden demnach noch nicht einmal auf dem sprichwörtlichen Reißbrett existieren - geschweige denn Wohnraum für Menschen bieten.
Angesichts diverser Herausforderungen im Jahr 2023, wie beispielsweise Material- oder Fachkräftemangel, hohe Kosten oder Lieferproblemen sprach Bernreiter selbst von einem "herausfordernden Jahr".
Laut dem BR-Bericht wurde durch die - im besten Fall - 682 Wohnungen bis Ende 2024 übrigens auch noch kein Quadratmeter Wohnraum geschaffen.
Alle Wohneinheiten seien von privaten Immobilienunternehmen abgekauft worden. Und derzeit sind es auch noch keine 682. Aktuell hat man gerade einmal 234 Einheiten übernommen.
In diesem Jahr soll die Zahl weiter ansteigen. Nach bisherigen Informationen sollen 89 ebenfalls gekaufte Wohnungen - in Freising und Landsberg - fertiggestellt werden.
Titelfoto: Montage: Peter Kneffel/dpa + Sven Hoppe/dpa