Meiler-Markus: Söder spricht beim Thema Kernkraft von möglicher "Reaktivierung"

München/Berlin - Im Falle einer Regierungsbeteiligung der Union nach der nächsten Bundestagswahl kann sich CSU-Chef Markus Söder (56) einen Wiedereinstieg Deutschlands in die Kernenergie vorstellen.

Früher noch Ausstiegs-Treiber, heute - in der Opposition - Fan der Reaktoren: CSU-Chef Markus Söder (56).
Früher noch Ausstiegs-Treiber, heute - in der Opposition - Fan der Reaktoren: CSU-Chef Markus Söder (56).  © Peter Kneffel/dpa

"Und wir werden ab 2025 versuchen - wenn die Energiekrise dann noch da ist - eben eine Reaktivierung zu machen", sagte der bayerische Ministerpräsident am Sonntag im ARD-Sommerinterview.

Der Beschluss, aus der Atomkraft auszusteigen, stammt aus dem Jahr 2011 und war damals auf Drängen von Ex-Kanzlerin Angela Merkel (69, CDU) zustande gekommen.

Im vergangenen April sind die drei letzten deutschen Atommeiler vom Netz gegangen. Söder hatte sich damals ebenfalls vehement für einen Ausstieg ausgesprochen, in den vergangenen Monaten seit der Energiekrise aber seine Meinung wie viele andere Unionspolitiker geändert.

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Auch CDU-Chef Friedrich Merz (67) hatte wiederholt - wenn auch vergeblich - eine Verlängerung der Atomlaufzeiten in Deutschland gefordert.

Deutschland sei, sagte Söder, dank des von der Ampel umgesetzten Ausstiegs aus der Atomkraft im internationalen Vergleich ein "energiepolitischer Geisterfahrer".

"Die ganze Welt setzt jetzt in der Krise darauf, Kernenergie als Überbrückungsenergie zu behalten - nur Deutschland nicht", betonte Söder.

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Hinzu komme, dass die Ampel-Koalition bestehend aus SPD, Grünen und FDP per Gesetz einen Rückgang des Energieverbrauchs für Deutschland vorgeschrieben habe.

"Das heißt, wir sollen schrumpfen. Ich meine, haben Sie jemals was gesehen, was geschrumpft besser aussieht als vorher", sagte Söder. Er warf der Ampel vor, kein Konzept zur Energieversorgung zu haben.

"Und deswegen glaube ich, zwei Dinge brauchen wir - statt Kohlekraftwerke anzuwerfen, Kernenergie zu verlängern - es geht, letztes Jahr hieß es ja auch, es geht nicht - und zweitens, auf neue Technologien wie die Kernfusion zu setzen."

Titelfoto: Peter Kneffel/dpa

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