Söder feiert neue Wohnungen und wird im Netz abgewatscht: "Realitätsverlust"

München - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (57, CSU) präsentiert stolz den Neubau von 611 neuen Wohnungen in München – und wird dafür ordentlich von den Social-Media-Usern abgewatscht.

Stolz präsentiert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (57, CSU) die ersten von 611 neuen Wohnungen in der "Beamtencity". Und erntet ordentlich Kritik.
Stolz präsentiert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (57, CSU) die ersten von 611 neuen Wohnungen in der "Beamtencity". Und erntet ordentlich Kritik.  © Sven Hoppe/dpa

Die Neubau-Wohnungen werden für Staatsbedienstete gebaut. Denn selbst die haben es – vor allem in den ersten Jahren – schwer, sich ein Leben in der Landeshauptstadt leisten zu können.

Die "Beamtencity" soll hier Abhilfe schaffen. 342 Mieter wurden am Mittwoch feierlich in ihrem neuen Zuhause begrüßt.

"Bayern investiert massiv in den Wohnungsbau: Unsere Wohnraum-Milliarde und das Baukonjunkturprogramm sind einzigartig in Deutschland", schrieb Söder auf der Plattform X – und fordert zugleich mehr Unterstützung von der Bundesregierung.

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Allerdings weisen die X-Kommentatoren auf einige Schattenseiten in diesem Lichtblick hin. Beispielsweise, dass Söder 2018 versprochen hatte, 10.000 neue Wohnungen zu schaffen – bis Ende 2024.

611 Wohnungen gehen da deutlich am Ziel vorbei. Hinzu kommt, dass bereits vor Monaten bekannt wurde, dass er dieses Bau-Versprechen um weit mehr als 90 Prozent verfehlen wird. Ein Großteil der "neuen" Wohnungen sei sogar nur gekauft statt gebaut worden und schaffen so keinen Quadratmeter mehr Wohnraum.

Harsche Kritik an Markus Söder

Bis Ende 2024 hatte Söder vor sechs Jahren 10.000 neue Wohnungen versprochen. Ein Ziel, das deutlich verfehlt wird.
Bis Ende 2024 hatte Söder vor sechs Jahren 10.000 neue Wohnungen versprochen. Ein Ziel, das deutlich verfehlt wird.  © Sven Hoppe/dpa

Weil sich die Bayerische Landesbank in der Finanzkrise verspekuliert hatte, verkaufte der einstige Finanzminister Markus Söder 2013 bayernweit rund 33.000 landeseigene Wohnungen – allein in München waren es rund 9000. Und zwar an den Meistbietenden.

Daraufhin explodierten die Kosten für die Mieter und sie stiegen deutlich rasanter an, als es noch im Staatsbesitz der Fall war. Die User zeigen sich angesichts der Beamten-Wohnungen wenig begeistert, werfen dem CSU-Politiker unter anderem "Versagen" und "Realitätsverlust" vor.

Die neuen Wohnungen wurden mit sechs Geschossen vergleichsweise flächenschonend gebaut, es gibt begrünte Dächer, E-Säulen in den Tiefgaragen und Photovoltaikanlagen. Damit sind zumindest einige Forderungen von Umweltschützern umgesetzt worden.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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