Partei-Geheimnis? CSU will Foto-Kosten für Söder nicht verraten

München - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (55, CSU) lässt sich nicht nur bei seiner Arbeit als Regierungschef liebend gerne von Fotografen ablichten, sondern auch in seiner Funktion als Parteichef.

Im Vergleich zu seinem Vorgänger Horst Seehofer (74, r.) gibt Markus Söder (55) sehr viel mehr für Fotografen aus.
Im Vergleich zu seinem Vorgänger Horst Seehofer (74, r.) gibt Markus Söder (55) sehr viel mehr für Fotografen aus.  © Peter Kneffel/dpa

"Die CSU kümmert sich bei Parteiterminen selbst um die fotografische Dokumentation. Dabei greift die Landesleitung auf Mitarbeiter, externe Fotografen und Bild-Agenturen zurück", sagte ein Sprecher der CSU auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München. Zu Kosten gebe die Partei aber "generell keine Auskunft".

Anfang August hatten die explodierenden Fotokosten Söders in der Staatskanzlei bundesweit für Schlagzeilen und großes Aufsehen gesorgt.

Seit Söder das Amt 2018 von seinem Vorgänger Horst Seehofer (74) übernommen hat, haben sich die ausgezahlten Honorare für Fotografen in der Staatskanzlei vervielfacht.

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Im letzten Amtsjahr von Seehofer 2017 betrugen die Kosten 10.891,47 Euro, 2022 unter Söder schon 178.618,13 Euro. Für 2023 gab die Staatskanzlei bis zum Stichtag 8. Mai Kosten von 75.726,73 Euro an.

Zudem steht seit Jahren in der Staatskanzlei ein festangestellter Fotograf auf der Gehaltsliste.

Wenn man es nicht sieht - ist es dann passiert? Söder dokumentiert Regierungsarbeit

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (55) lässt sich nicht nur als Regierungschef von Fotografen ablichten, sondern auch in seiner Funktion als CSU-Parteichef.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (55) lässt sich nicht nur als Regierungschef von Fotografen ablichten, sondern auch in seiner Funktion als CSU-Parteichef.  © Carsten Koall/dpa

Söder rechtfertigte die gestiegenen Kosten damals mit einer neuen Kommunikationsstrategie. Die Bilder von seinen Terminen seien auch eine Antwort auf Fake-News und die Distanz, gerade nach der Corona-Zeit.

"Es geht hier nicht um Porträts, sondern es geht um Regierungshandeln, das Darstellen und Zeigen von Regierungshandeln", so Söder damals. Ferner verwies die Staatskanzlei darauf, dass die Honorarkosten sich nicht nur auf Söder bezögen, sondern auch auf die fotografische Begleitung von Staatskanzleichef Florian Herrmann (51) und Europaministerin Melanie Huml (47, beide CSU).

Die Staatskanzlei betonte zudem, dass sie die Fotos auch Medien und anderen Ressorts sowie teilweise auch Veranstaltungsteilnehmern, etwa beim Neujahrsempfang oder bei Ordensaushändigungen, als Erinnerung kostenlos zur Verfügung stelle.

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Die CSU bedient sich nach Angaben des CSU-Sprechers übrigens nicht an den kostenlosen Söder-Fotos der Staatskanzlei. Sie greife zur Dokumentation von Söders Auftritten und Terminen "auf Bilder aus den genannten Quellen zurück".

Titelfoto: Bildmontage: Peter Kneffel/dpa, Carsten Koall/dpa

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