SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert tritt zurück: ER soll Nachfolger werden

Berlin - Kevin Kühnert (35) tritt als Generalsekretär der SPD zurück.

Kevin Kühnert (35) hat offenbar gesundheitliche Probleme.
Kevin Kühnert (35) hat offenbar gesundheitliche Probleme.  © Sina Schuldt/dpa

Der 35-Jährige begründete diesen Schritt in einem Brief an Parteimitglieder und Öffentlichkeit mit gesundheitlichen Problemen.

"Die Energie, die für mein Amt und einen Wahlkampf nötig ist, brauche ich auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden. Deshalb ziehe ich die Konsequenzen", schrieb er.

Er habe die Parteichefs Saskia Esken (63) und Lars Klingbeil (46) daher informiert, dass er am heutigen Montag als Generalsekretär zurücktrete. Bei der Bundestagswahl werde er auch nicht erneut als Abgeordneter kandidieren.

SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch soll nach dpa-Informationen aus Parteikreisen neuer SPD-Generalsekretär werden. Die Parteichefs Lars Klingbeil und Saskia Esken schlugen Miersch kommissarisch als Nachfolger des zurückgetretenen Kevin Kühnert vor. Das Präsidium folgte der Empfehlung der Parteichefs einstimmig

Der Parteilinke aus Niedersachsen ist ein erfahrener Politiker und Stratege. Er sitzt seit 2005 im Bundestag und gehört derzeit zum Führungsgremium der Parlamentarischen Linken in der SPD.

Stellvertretender Fraktionsvorsitzender ist der Rechtsanwalt seit 2021. In dieser Funktion ist Miersch zuständig für Umwelt, Klimaschutz, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz - einem Themenfeld, in dem die SPD eine harte Auseinandersetzung im Wahlkampf mit der Union erwartet.

Matthias Miersch wird als Nachfolger von Kevin Kühnert gehandelt.
Matthias Miersch wird als Nachfolger von Kevin Kühnert gehandelt.  © Kay Nietfeld/dpa

Kühnert habe Rücktritt "Überwindung gekostet"

"Indem ich mich jetzt ganz um meine Gesundheit kümmere, glaube ich, meiner doppelten Verantwortung am besten gerecht zu werden", so Kühnert.
"Indem ich mich jetzt ganz um meine Gesundheit kümmere, glaube ich, meiner doppelten Verantwortung am besten gerecht zu werden", so Kühnert.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Kühnert ist seit 2021 Generalsekretär der Sozialdemokraten und zog im selben Jahr in den Bundestag ein.

Zuvor wurde er als Vorsitzender der Jusos bundesweit bekannt - unter anderem, weil er eine Kampagne gegen eine GroKo aus Union und SPD organisierte.

2019 spielte er eine entscheidende Rolle, als die Parteilinken Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans (72) in der Stichwahl gegen den heutigen Kanzler Olaf Scholz (66) und Klara Geywitz (48) an die SPD-Spitze kamen.

Erstmeldung, 14.03 Uhr: zuletzt aktualisiert: 18.54 Uhr

Titelfoto: Bildmontage: Sina Schuldt/dpa, Kay Nietfeld/dpa

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