Lauterbach preist E-Patientenakte als "Beginn eines neuen Zeitalters"

Von Sascha Meyer

Berlin - Bei Praxisbesuchen sollen wichtige Befunde und Laborwerte künftig digital parat stehen. Das Großprojekt läuft jetzt an - aber noch nicht gleich überall.

Karl Lauterbach (61) und der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse, Jens Baas (58), auf einer Pressekonferenz.  © Hannes P. Albert/dpa

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) erwartet mit dem Start elektronischer Patientenakten in den Masseneinsatz einen Schub für die lange stockende Digitalisierung.

Mehr als 20 Jahre nach der Ursprungsidee werde die ePA für alle endlich Realität, sagte der SPD-Politiker in Berlin. "Die elektronische Patientenakte ist sicher und macht bessere Behandlung und Forschung möglich." Sie mache den Patienten auch zum Herrn seiner Daten.

Lauterbach sprach vom "Beginn eines neuen Zeitalters der Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems".

Karl Lauterbach Gesundheitsminister Lauterbach kritisiert Werbeplakat in Köln - und sorgt damit für Wirbel

Von Mittwoch an bekommen alle gesetzlich Versicherten nach und nach eine E-Akte von ihrer Kasse angelegt - es sei denn, man lehnt es ab. Sie soll ein digitaler Speicher etwa für Befunde, Laborwerte und Angaben zu Medikamenten sein und Patienten ein Leben lang begleiten.

Man kann die E-Akte über Apps der Kassen selbst am Smartphone ansehen.

Anzeige
Der von der Ersatzkasse DAK-Gesundheit zur Verfügung gestellte Screenshot einer Smartphone-App zeigt beispielhaft eine Seite aus einer elektronischen Patientenakte.  © Handout/DAK-Gesundheit/dpa

Einsatz der E-Patientenakte in vorerst drei Regionen

Der operative Betrieb wird zunächst in drei Modellregionen getestet. In Hamburg mit Umland, Franken und Teilen Nordrhein-Westfalens startete eine Pilotphase, wie das Ministerium erläuterte.

Rund 300 teilnehmende Praxen, Apotheken und Kliniken sollen die ePA im Alltag testen. Der bundesweite Einsatz soll dann starten, sobald das System in den Regionen stabil läuft.

Als wählbares Angebot, um das sich Versicherte aktiv kümmern müssen, waren E-Akten bereits 2021 eingeführt worden. Sie wurden aber kaum verwendet. Daher wurde mit einem Gesetz der Ampel-Koalition das Prinzip umgekehrt: Jetzt sollen alle eine E-Akte bekommen, außer man widerspricht dem aktiv.

Mehr zum Thema Karl Lauterbach: