Lauterbach fordert: Berliner Prügel-Patienten sollen selbst zahlen!
Berlin - In der Silvesternacht prügelten drei Männer in einem Krankenhaus in Berlin-Lichtenberg auf Pflegepersonal ein. Nun hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (60, SPD) Konsequenzen gefordert.
"Neben der Erhöhung des Strafmaßes prüfen wir daher rechtlich, dass in diesen Fällen der gewalttätige oder beleidigende Patient die Kosten seiner Behandlung selbst tragen muss", sagte der SPD-Politiker der Bild.
Wer zuschlägt, soll künftig also selbst zahlen müssen!
"Unser Gesundheitssystem muss sicher bleiben", fügte Lauterbach hinzu. Bei Angriffen auf Ärzte und Pflegepersonal dürfe es "null Toleranz" geben. Künftig sollen also härtere Strafen die Rettungskräfte vor Gewalt schützen.
Hintergrund für Lauterbachs Plädoyer ist ein brutaler Vorfall, der sich in der Silvesternacht in der Notaufnahme eines Krankenhauses in Berlin-Lichtenberg zugetragen hat.
Ein Überwachungsvideo, das in den sozialen Medien für Empörung gesorgt hatte, zeigt wie drei Männer (16, 20 und 25 Jahre) zunächst das Personal aggressiv beschimpfen. Als ein Arzt eingreift und versucht, die Situation zu entschärfen, schlug ihn der 25-Jährige mit voller Wucht zu Boden.
Patienten und Angehörige, die in der Notaufnahme warteten, konnten die Angreifer schließlich nach draußen drängen, wo der Tumult den Angaben nach noch weiterging.
Nach Silvester-Angriff in Berliner Klinik: Lauterbach fordert Konsequenzen
Später fand die Polizei bei dem Trio auch noch Drogen. Die alkoholisierten Männer wurden festgenommen und in Präventivgewahrsam genommen.
Der Arzt erlitt bei dem Angriff eine Verletzung am Kopf, die ambulant behandelt werden musste. Ein weiterer Pfleger wurde leicht verletzt. Der 25-Jährige gab später an, eine nicht angemessene Behandlung sei der Grund für seinen Ausraster gewesen.
Ob solche härteren Strafen tatsächlich abschreckend auf Gewalttäter wirken und für mehr Sicherheit in Kliniken sorgen, wird sich erst erweisen müssen.
Titelfoto: Screenshot/X/kopietzAndreas, Bernd von Jutrczenka/dpa (Bildmontage)