Karl Lauterbach will Kirchen als "Kälteräume" öffnen!
Siena/Köln - Mitten in einer der heftigsten Hitzewellen weltweit sonnt sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach (60) derzeit in der italienischen Toskana. Dabei kommt ihm beim Sightseeing ein kreativer Einfall: Warum nicht Kirchen als Maßnahmen gegen die Sommerhitze öffnen?
"Die Kirchen sollten in Hitzewellen als Kälteräume tagsüber offen sein und Schutz bieten", twitterte der SPD-Politiker am Montag aus einer Basilika in Siena.
Außerdem lobte er die "wunderschöne mittelalterliche Bauweise", die zugleich gut als "Kälteraum" herhalten könne.
Mit dem Vorschlag löste Lauterbach (mal wieder) eine rege Debatte aus. Twitter-Nutzer und -Nutzerinnen reagierten teilweise erfreut oder belustigt aber auch genervt von Lauterbachs Idee.
"Kirchen sind tagsüber offen in fast allen Ländern", stellte ein Nutzer klar. Eine Andere benannte ein Problem an diesem Vorschlag und schrieb: "Tochter war letzte Woche in Barcelona. 35°C im Schatten. Sagrada Familia: 25€ Eintritt und mehr als 1h Wartezeit in der Sonne."
Wie sieht das bei deutschen Gotteshäusern aus? Freut man sich hier über Lauterbachs Besuchsempfehlung?
Gotteshaus als Kälteraum? Kirchen von Lauterbachs Idee begeistert
Ein Sprecher der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) begrüßte den Vorschlag und kommentierte unter den Beitrag: "@Karl_Lauterbach rennt offene Türen ein. In unseren Kirchen sind alle willkommen, zum Gebet, zur Andacht, aber auch zum Schutz vor Hitze."
Außerdem erinnerte er daran, dass Kirchen womöglich tagsüber geöffnet sind und es unter dem Motto "Offene Kirchen" bereits Initiativen gibt, "noch mehr Kirchen zu öffnen."
Auch die Sprecherin der Deutschen Bischofskonferenz bestätigte der Nachrichtenagentur dpa: "Nahezu alle Kirchen sind tagsüber geöffnet – und das über alle Jahreszeiten."
Ähnlich klang es aus dem Bistum Aachen an, aus dem eine Sprecherin versicherte: "Die Kirchen stehen immer offen."
Das größte deutsche Bistum in Köln möchte nach Möglichkeit allen Menschen ein Zufluchtsort sein - ob zum Beten, Durchatmen oder eben Abkühlen.
"Das ist im Winter ebenso wichtig wie jetzt im Sommer. Gerne unterstützt das Erzbistum Köln deshalb die Initiative der offenen Kirchen."
Titelfoto: Bildmontage: Bernd von Jutrczenka/dpa, dpa