Karl Lauterbach trotzt Pandemie und plant Sommer-Urlaub: "Pausen braucht jeder!"
Berlin/Köln - Er ist ein Mahner zur Vorsicht in der Corona-Pandemie - doch im Sommer will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (59) nach eigenen Angaben wieder in den Urlaub fahren.
"Pausen braucht jeder zum Regenerieren", sagte der SPD-Politiker dem Nachrichtenmagazin "Stern". Den vergangenen Sommer habe er genutzt, um eine Corona-Strategie für den Herbst zu entwickeln. "Das war nötig und hat sich gelohnt", sagte er rückblickend. "Aber das lässt sich nicht wiederholen."
Ganz von der Arbeit lassen will Lauterbach im Urlaub aber nicht. Es könne sein, dass er die "ein oder andere" Studie lese. "Aber nur aus Spaß."
In seiner Freizeit beschäftigt sich der Mediziner nach eigenen Angaben gern mit Büchern über den Klimawandel. Früher habe er auch viele Romane gelesen, aber dazu komme er zurzeit nicht mehr. Lauterbach ist seit Dezember 2021 Bundesminister.
In seiner Freizeit taucht er nicht nur in Büchern ab. "Ich trainiere auf dem Ergometer und dabei schaue ich manchmal Serien", sagte er.
Zuletzt habe er die deutsche Produktion "Barbaren" gesehen, die sich um die germanischen Völker und deren Krieg mit dem römischen Imperium dreht. Lauterbachs Fazit: "Die fand ich gar nicht schlecht gemacht."
FDP fordert Ende der FFP2-Regelung im Fernverkehr
Darüber hinaus äußerte sich der Minister im Interview auch noch zu einem vorzeitigen Ende der Maskenpflicht im Fernverkehr und in Gesundheitseinrichtungen. "Es kann schon sein, dass wir die Maskenpflicht früher abschaffen", sagte Lautrbach dem "Stern".
"Aber ich will mich da nicht auf ein Datum festlegen." Wichtig sei, die Lage sehr genau zu beobachten und dann zu bewerten. Derzeit sei es "noch zu früh", so der 59-Jährige. "Wir haben noch volle Kliniken und Ausfall beim Personal."
Unter anderem die FDP drängt auf ein vorzeitiges Ende der Pflicht im Fernverkehr, für den der Bund zuständig ist. Nach geltendem Infektionsschutzgesetz sind hier noch bis 7. April FFP2-Masken vorgeschrieben. Die Bundesregierung könnte dies aber per einfacher Verordnung ändern.
"Von dieser Möglichkeit sollten wir jetzt Gebrauch machen", hatte Bundesjustizminister Marco Buschmann (45, FDP) Ende Dezember in einem Brief an Lauterbach gefordert.
Immer mehr Bundesländer kippen Maskenpflicht im Nahverkehr
Dieser wiederum sagte nun dem "Stern": "Herr Buschmann hat mich vermutlich telefonisch nicht erreicht und mir dann einen Brief geschrieben. Und offenbar ist der dann auch noch versehentlich an die Öffentlichkeit geraten." Er habe Buschmann "nicht schriftlich geantwortet". Er und der Ministerkollege sprächen viel miteinander.
Über die Maskenpflicht im Nahverkehr können die Bundesländer selbst bestimmen. Immer mehr Länder kippen diese nun. Bayern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein haben sie bereits abgeschafft.
Berlin, Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen wollen sie bis spätestens Anfang des kommenden Monats aufheben.
Titelfoto: Bernd von Jutrczenka/dpa