Karl Lauterbach fordert Schröders SPD-Austritt: "Muss sich für ihn schämen"

Berlin - Gesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) hat dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder (79) wegen dessen Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin (71) den Austritt aus der SPD nahegelegt.

Auf X kritisierte Karl Lauterbach (61, r.) das Verhältnis von Gerhard Schröder (79) zum russischen Präsidenten.
Auf X kritisierte Karl Lauterbach (61, r.) das Verhältnis von Gerhard Schröder (79) zum russischen Präsidenten.  © Michael Kappeler/dpa, Kay Nietfeld/dpa

Lauterbach schrieb am Freitagabend auf der Plattform X (vormals Twitter), er habe Schröder einst sehr geschätzt - er habe Mut gehabt, Reformen anzupacken, auch wenn nicht alles richtig gewesen sei.

"Heute muss man sich leider für ihn schämen. Mit der SPD hat das nichts mehr zu tun. Als 'Freund' Putins sollte er bei uns einfach austreten", schrieb Lauterbach.

Der Minister bezog sich dabei auf ein Interview mit Schröder. Darin machte der frühere Bundeskanzler deutlich, dass er auch mehr als zwei Jahre nach dem russischen Angriff gegen die Ukraine an seiner Freundschaft zu Putin festhält.

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Schröder begründete das damit, dass sein guter Draht in den Kreml vielleicht doch noch zu einer Beendigung des Ukraine-Kriegs beitragen könne.

"Wir haben über lange Jahre vernünftig zusammengearbeitet. Vielleicht kann das immer noch helfen, eine Verhandlungslösung zu finden, eine andere sehe ich nicht", sagte Schröder.

Karl Lauterbach geht gegen Schröder los und wird auf X selbst attackiert

Auf X zeigten sich längst nicht alle Nutzer mit Lauterbachs Forderung einverstanden. So schrieb etwa ein User: "Ehrlich gesagt, ich schäme mich eher für einen Gesundheitsminister, der den Namen nicht verdient."

Ein anderer verteidigte den Altkanzler und kommentierte: "Gerhard Schröder war der letzte gute deutsche Bundeskanzler!" Andere wiederum kritisierten Lauterbachs Gesundheitspolitik während der Corona-Pandemie und meinten, er solle selbst von seinem Ministerposten zurücktreten.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa, Kay Nietfeld/dpa

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