Karl Lauterbach erobert TikTok: "Dürfen soziale Medien nicht der AfD überlassen"
Deutschland - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) möchte mehr junge Leute erreichen und ein Gegengewicht zur AfD schaffen. Seit Montagabend ist er deshalb auf TikTok aktiv.
"Revolution bei TikTok, heute geht es los", kündigte Lauterbach in seinem ersten Video an, das er hinter den Kulissen der ARD-Sendung "hart aber fair" aufnahm.
Auf seinem TikTok-Kanal "karl.lauterbach24" will der SPD-Politiker künftig über die Arbeit des Gesundheitsministeriums informieren und seine politischen Ansichten mitteilen.
In einem Interview des Portals "t-online" hatte der 61-Jährige den Schritt zuvor angekündigt und damit begründet, die sozialen Medien nicht der AfD überlassen zu wollen.
"Bei Twitter habe ich weit über eine Million Follower, da läuft es doch auch - wieso sollte es hier nicht möglich sein?", fragte Lauterbach in die Runde.
Zwischenzeitlich zeigte sich auch Moderator Louis Klamroth (34) in dem Clip und fiel Lauterbach ins Wort: "Liebe Grüße an die Boomer, wir machen jetzt Sendung."
Dass er sich mit TikTok einer besonderen Herausforderung stelle, sei ihm durchaus bewusst, attestierte Lauterbach - "weil eben hier durch das Videoformat ein relativ plumper Satz, der catchy ist, besser läuft als eine Erklärung".
Karl Lauterbach will TikTok nicht auf seinem Diensthandy nutzen
Aus Sorge, die App könne sensible Informationen an chinesische Behörden weiterleiten oder für politische Einflussnahme missbraucht werden, hatten Regierungen mehrerer Länder sowie die EU-Kommission die Nutzung von TikTok auf Diensthandys untersagt.
Darauf im Interview angesprochen, antwortete Lauterbach: "Das ist mir bekannt und ich werde definitiv kein Diensthandy dafür nutzen." Er kenne sich mit Datensicherheit gut aus und treffe entsprechende Vorkehrungen.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa-Pool/dpa, TikTok/karl.lauterbach24