Diese angebliche Nachricht von Karl Lauterbach ist frei erfunden!

Köln - Ein nicht von Politiker Karl Lauterbach (58, SPD) stammender Tweet hat nach der Bundestagswahl 2021 für Aufsehen bei Facebook gesorgt. Der Tweet ist frei erfunden und wurde nicht vom Politiker veröffentlicht.

Nein, Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach (58, SPD) hat nicht getwittert, dass er mehr Flüchtlinge im Osten Deutschlands unterbringen will. Es war ein gefälschter Tweet.
Nein, Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach (58, SPD) hat nicht getwittert, dass er mehr Flüchtlinge im Osten Deutschlands unterbringen will. Es war ein gefälschter Tweet.  © Kay Nietfeld/dpa

Es handelt sich um eine Nachricht mit einem frei erfundenen Zitat des bekannten SPD-Politikers Karl Lauterbach.

Darin heißt es, die Wahlergebnisse der AfD in Sachsen und Thüringen seien durch die sehr hohe Anzahl an Deutschen, die dort noch leben, entstanden.

Und weiter täuscht das Zitat: "Wir sind ein Migrationsland und müssen bis zur nächsten Wahl dort mehr Flüchtlinge unterbringen, die dann auch wählen dürfen, damit AfD keine Chance hat."

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Die rechtspopulistische Partei hatte bei der Bundestagswahl vor allem in Sachsen und Thüringen viele Direktmandate und insgesamt viele Wählerstimmen erhalten.

Das Recherche-Portal Correctiv.org hat dieses Twitter-Zitat, welches massenhaft bei Facebook geteilt und kommentiert wurde, genau geprüft.

Das Urteil der Faktencheck-Abteilung der Correctiv-Redaktion ist eindeutig: "Der Tweet ist frei erfunden."

Und weiter: "Viele Nutzerinnen und Nutzer halten den Tweet für echt. Er stammt jedoch nicht von dem SPD-Politiker, sondern von einem Satire-Account."

Lauterbach dankt Portal für Arbeit gegen FakeNews

Der Gesundheitspolitiker, der in Leverkusen sein Direktmandat für den Bundestag verteidigte, lobte das Recherche-Portal: "Danke an @correctiv_fakt für die unermüdliche und wichtige Arbeit gegen FakeNews. Das ist sehr wichtig Unterstützung der Demokratie in Deutschland" (Rechtschreibung entspricht dem Original, Anm. d. Red.).

Der Politiker hatte bei der Bundestagswahl einen knappen Sieg seiner Partei vor der CDU vorausgesagt. "Ich glaube, dass wir zum Schluss knapp vorne liegen", hatte er kurz vor der Wahl am vergangenen Sonntag in Köln gesagt.

In seinem eigenen Wahlkreis Leverkusen/Köln IV war seine Prognose allerdings deutlich selbstbewusster. Er ging davon aus, dass er mit deutlichem Vorsprung gewinnen würde. Er behielt Recht.

Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa

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