Hubert Aiwanger schießt heftig gegen CSU: "Totalausfall" Weber
Bamberg - Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger (53) ist wieder im Wahlkampfmodus und schießt - wie bereits auch vor den Landtagswahlen in Bayern - gegen Koalitionspartner CSU.
Natürlich ließ er bei der Landesversammlung seiner Partei am Samstag in Bamberg auch sein Dauer-Feindbild, die Grünen, nicht ungeschoren davonkommen.
Wie gewohnt warf er ihnen eine ideologisch geprägt Politik vor, mit der man Menschen über den Tisch ziehen würde.
"Wenn der Bürger sieht, dass er nicht gefragt wird, dass er ideologisch überrollt wird, dann wird er aggressiv. Und dann haben wir die Spaltung", behauptete der Politiker.
Ungewohnt scharf allerdings ging er jedoch gegen die Christsozialen ins Gericht. Vor allem deren Spitzenkandidat zur Europawahl, Manfred Weber (51, CSU), ist ihm ein Dorn im Auge.
"Wenn ich gewusst hätte, welchen Unsinn er dort abstimmt die letzten Jahre, dann hätte ich täglich dort hinfahren müssen", so Aiwanger. Und er schickte einen speziellen Gruß an den CSU-Mann: "Du warst in Brüssel in den letzten Jahren ein Totalausfall."
"Rund-um-die-Uhr-Betreuung" für Weber angestrebt
Aiwanger wählt gegen Weber auch eine durchaus direkte Wortwahl. So wolle er mit den Freien Wählern möglichst viele "Leute ins Europäische Parlament schicken, dass wir Dir eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung organisieren können. Dass wir garantieren können, dass Du keinen Unsinn machst."
Konkretere Inhalte, was man in Brüssel vorhaben würde, zeigte die Europa-Spitzenkandidatin der Freien Wähler, Christine Singer (59). So wolle sie sich laut eigener Aussage dafür einsetzen, einen Abbau von Bürokratie und für klarere Zuständigkeit innerhalb der EU umzusetzen.
Zudem sprach sie sich dagegen aus, dass die EU eine immer stärkere Zentralisierung vorantreiben würde. Zum zehnten Mal findet am 9. Juni die Wahl für das Europäische Parlament statt. Beim letzten Mal erhielten die Freien Wähler in Bayern 5,3 Prozent der Stimmen, die CSU kam auf 40,7 Prozent.
Titelfoto: Pia Bayer/dpa