Der Bundes-Hubert: Aiwanger stimmt Partei auf Einzug in Bundestag ein – und er will mitregieren

Lindau - Bei der Klausur der bayerischen Landtagsfraktion in Lindau am Bodensee ließ Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger (52) keine Zweifel: Er will 2025 in die Bundesregierung.

Hubert Aiwanger (52, FW) möchte nach der nächsten Bundestagswahl Teil der Regierungskoalition werden.
Hubert Aiwanger (52, FW) möchte nach der nächsten Bundestagswahl Teil der Regierungskoalition werden.  © Kerstin Joensson/AFP

"Es fehlt nicht mehr viel, dann können wir auch an den größeren Hebeln in Berlin mitarbeiten, können das Land weiter voranbringen", so der bayerische Landes-Vize-Vater am Freitag.

Die Freien Wähler (FW) kämen laut aktuellem ZDF-"Politbarometer" auf etwa 4 Prozent. Damit würden sie – wie derzeit übrigens auch punktgleich die FDP, die Linke und das BSW – an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

Aiwanger ist sich jedoch sicher, dass bis zur Bundestagswahl im Herbst nächsten Jahres dieser Rückstand noch geschlossen werden könne. Bei der letzten Bundestagswahl stand seine Partei noch bei 2,4 Prozent.

Aiwangers großes Ziel ist es, "eine bürgerliche Koalition in Berlin" einzugehen. Für ihn kommt daher eine Koalition mit seinem persönlichen Lieblingsgegner – den Grünen – nicht infrage. Damit könne man seiner Ansicht nach "Ideologie eingrenzen und Vernunft wieder nach vorne bringen".

"Wir stehen unverrückbar an der Seite der Automobilindustrie. Mobilität ist Freiheit und Bürgerrecht und das eigene Auto gerade im ländlichen Raum essenziell. Wir lehnen das Verbrennerverbot ab 2035 ab und fordern Technologieoffenheit", so Aiwanger weiter.

Kenia-Koalition derzeit noch realistischer als Freie Wähler in Regierung

Wie genau er "Ideologie" definiert und wie sie sich von den Überzeugungen seiner Partei unterscheidet, wollte er nicht aufzeigen. Mit der "bürgerlichen Koalition" aus Union – stärkste Kraft in der Umfrage – und FW wird es auch schwierig, da CDU/CSU laut dem Barometer auf 31 Prozent stehen.

Demnach hätten knapp zwei Drittel der Wähler diese Kombination nicht gewollt. Zweitstärkste Kraft wäre die AfD (22 Prozent), gefolgt von Grüne (14 Prozent) und SPD (13 Prozent).

Damit scheint eine sogenannte Kenia-Koalition (schwarz-rot-grün) für die notwendige Mehrheit derzeit realistischer. Doch bis Herbst 2025 kann – und erfahrungsgemäß wird – noch so einiges passieren.

Titelfoto: Kerstin Joensson/AFP

Mehr zum Thema Hubert Aiwanger: