Auschwitz-Komitee-Vize kritisiert Aiwanger: Keine authentische Entschuldigung

München - Der geschäftsführende Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, Christoph Heubner (74), sieht in der Flugblatt-Affäre um Bayerns Vize-Ministerpräsidenten bisher keine echte Entschuldigung von Hubert Aiwanger (52, Freie Wähler).

Auschwitz-Komitee-Vize Christoph Heubner (74) erwartet von den in der Kritik stehenden Freie-Wähler-Boss Aiwanger eine authentische Entschuldigung.
Auschwitz-Komitee-Vize Christoph Heubner (74) erwartet von den in der Kritik stehenden Freie-Wähler-Boss Aiwanger eine authentische Entschuldigung.  © Christoph Soeder/dpa

"Bis heute hat Hubert Aiwanger kein einziges authentisches Wort der Entschuldigung gegenüber den Opfern des Holocaust und den Überlebenden von Auschwitz gefunden, die durch das unsägliche antisemitische Flugblatt verhöhnt und herabgewürdigt worden sind", sagte Heubner am Donnerstag im polnischen Oświęcim.

"Mit jedem Tag verstärkt sich das verheerende Bild, das er und seine Parteifreunde im Umgang mit der Affäre an den Tag legen und mit dem sie Bayern und Deutschland ständig weiteren Schaden zufügen", so Heubner.

"Wenn jetzt Hubert Aiwanger auch noch zum Opfer erklärt und mit dem Begriff 'Schmutzkampagne' die bevorstehende Landtagswahl von den Freien Wählern in Bayern als Abstimmung über die Flugblatt-Affäre missbraucht wird, mutet dies nur noch zynisch und unverschämt an."

Auf Aiwangers Profil auf X (ehemals Twitter) gab es am Mittwoch einen neuen Eintrag: "#Schmutzkampagnen gehen am Ende nach hinten los. #Aiwanger".

Aiwanger: Sachen kann man "so oder so interpretieren"

Am Abend wehrte sich der Freie-Wähler-Chef zudem vehement gegen Antisemitismus-Vorwürfe. "Ich war noch nie Antisemit oder Extremist", sagte er am Mittwochabend in München.

"Vorwürfe gegen mich als Jugendlicher sind mir nicht erinnerlich, aber vielleicht auf Sachen zurückzuführen, die man so oder so interpretieren kann."

Titelfoto: Christoph Soeder/dpa

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