Nach Messerattacke in Siegen: Hendrik Wüst spricht Opfern damit aus der Seele
Siegen - Nach der Messerattacke in Siegen hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (49) schnelle Aufklärung gefordert.
"Es ist wichtig, dass die Hintergründe, die zu dem Angriff führten, jetzt schnell ermittelt werden", sagte der Politiker.
Eine Woche nach dem Terroranschlag von Solingen weckten die Ereignisse schlimmste Erinnerungen.
"Junge Menschen, in ausgelassener Stimmung, auf dem Weg zu einem Fest, werden ganz unvermittelt zu Opfern. Die Vorstellung, einem solchen Angriff in einem Bus ausgesetzt zu sein, lässt erschaudern", schildert er seine Emotionen.
Er danke den Einsatzkräften und wünsche allen Verletzten schnelle und vollständige Genesung. "Ein besonderer Dank gilt dem Busfahrer sowie den mutigen Fahrgästen, die durch ihr Handeln wohl Schlimmeres verhindert haben", so Wüst.
Mehrere Messerangriffe in NRW
Am gestrigen Freitagabend hatte eine 32 Jahre alte Deutsche in einem Shuttle-Bus zum Stadtfest plötzlich mit einem Messer auf Menschen eingestochen.
Mindestens sechs wurden verletzt - drei von ihnen lebensgefährlich. Die 32-Jährige sei polizeibekannt. Nach dpa-Informationen gibt es Hinweise auf eine psychische Erkrankung der Frau. Das Stadtfest ging am Samstag mit einem Gottesdienst weiter und wurde nicht abgesagt.
Die Tat weckt Erinnerungen an den Anschlag von Solingen vor genau einer Woche.
Dort hatte ein Mann auf einem Stadtfest drei Menschen mit einem Messer getötet und acht weitere verletzt. Der mutmaßliche Täter, ein 26-jähriger Syrer, sitzt in Untersuchungshaft.
Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen ihn unter anderem wegen Mordes und des Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa