Nach Europawahl: Hendrik Wüst hält Polit-Novum in NRW für möglich
Düsseldorf - Kommt es in Nordrhein-Westfalen bald zu einem Polit-Novum? Offenbar könnte sich Hendrik Wüst (48) mit der CDU eine Zusammenarbeit mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) vorstellen.
Demnach schließe der Ministerpräsident des bevölkerungsreichsten Bundeslandes eine Kooperation "nicht grundsätzlich aus", sagte er am heutigen Donnerstag.
Auf Bundesebene hingegen hatte Parteichef Friedrich Merz (68) erklärt, eine Zusammenarbeit sei keine Option. Da sei man sich einig, sagte Wüst vor Journalisten in Düsseldorf.
Das BSW habe diese Position durch das Fernbleiben bei der Bundestagsrede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (46) bestätigt.
Auf Landesebene aber müsse man "sehr genau hinschauen", wer dort für das BSW antrete, so Wüst. In NRW etwa sei die Wagenknecht-Partei "kein Thema". Das BSW war bei der Europawahl in NRW auf 4,4 Prozent gekommen, in Deutschland insgesamt auf 6,2 Prozent.
Hendrik Wüst vertraut CDU-Kollegen in anderen Bundesländern
Angetreten für das Europaparlament war aus NRW der ehemalige Düsseldorfer SPD-Oberbürgermeister Thomas Geisel. Das sei eine Person, die keinen Anlass biete, "grundsätzlich Brandmauern zu errichten", so der CDU-Politiker Wüst.
"Hier kommt es nicht drauf an", sagte der Regierungschef zur Bedeutung des BSW für NRW. "Aber in den Ländern, wo es drauf ankommt, werden die Kollegen das schon richtig entscheiden."
Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa