Früherer AfD-Chef Jörg Meuthen verlässt Zentrumspartei
Brüssel - Der frühere AfD-Chef Jörg Meuthen (62) ist aus der Zentrumspartei ausgetreten. Das teilte der Europaabgeordnete am Freitag mit.
Er begründete das mit der vor allem kommunalen Ausrichtung der Partei. Seine Arbeit fände dagegen auf Ebene der Länder, des Bundes und der Europäischen Union statt.
"Ich habe allerhöchsten Respekt vor der so immens wichtigen kommunalpolitischen Arbeit, bin aber selbst kein Kommunalpolitiker", erklärte Meuthen.
Er sei in der Partei durchgängig integren und anständigen Menschen begegnet und verlasse diese ohne jeden Groll, ohne Konflikte und in Wertschätzung und Hochachtung ihrer aktiven Mitglieder.
Meuthen hatte die AfD Ende Januar 2022 verlassen und das mit einem aus seiner Sicht zu radikalen Kurs vieler AfD-Spitzenfunktionäre begründet. Später war er der Zentrumspartei beigetreten.
1870 gegründete Deutsche Zentrumspartei wurde von der CDU weitgehend abgelöst
Die Zentrumspartei entstand im 19. Jahrhundert als Interessenvertretung der katholischen Bevölkerung und spielte bis zur Weimarer Republik eine große Rolle.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor sie wegen der CDU als überkonfessioneller Sammlungspartei einen Großteil ihrer Wähler.
Titelfoto: Kay Nietfeld/dpa