Wiedergewählt! Friedrich Merz bleibt CDU-Chef
Berlin - Friedrich Merz (68) bleibt Chef der CDU! Die Christdemokraten bestätigten den gebürtigen Nordrhein-Westfalen am Montag auf ihrem Parteitag mit rund 90 Prozent der abgegebenen Stimmen im Amt.
Schon zum Auftakt der dreitägigen Veranstaltung im Berliner Estrel Congress Center hatte sich Merz glänzend aufgelegt gezeigt und die neue Stärke seiner Partei beschworen.
"Die CDU geht voran. Die CDU ist wieder da. Die CDU hat eine Idee von der Zukunft. Die CDU hat einen Plan für die großen Aufgaben." Auch im Falle eines vorzeitigen Ampel-Aus sei man bereit.
Merz verwies hier auf das neue Grundsatzprogramm der Partei. Das mache die CDU bereit, "sofort und spätestens im Herbst nächsten Jahres bereit, wieder Regierungsverantwortung für Deutschland zu übernehmen".
Vier Jahre Ampel seien genug. "Jeder Tag früher, den dieses Schauspiel ein Ende findet, ist ein guter Tag für Deutschland."
Übrigens: Vor zwei Jahren hatten die Delegierten Merz noch unter Corona-Bedingungen und per rechtlich bindender Briefwahl mit 95,33 Prozent der Stimmen im dritten Anlauf zu ihrem neuen Vorsitzenden gemacht. Zuvor hatte der mittlerweile 68-Jährige Duelle mit den mittlerweile in der Bedeutungslosigkeit verschwundenen Annegret Kramp-Karrenbauer (61) und Armin Laschet (63) verloren.
Gemeinsamer Kampf gegen die AfD
Abseits der Jubelgesänge auf die CDU rief Merz zu einem parteiübergreifenden Kampf gegen die AfD auf. "Es sind Parteien wie die AfD, die viele unserer Werte, aber eben auch unser Europa ablehnen, verspotten und von innen zerstören wollen. Alle demokratischen Parteien müssen sich die Frage gefallen lassen, warum wir an Vertrauen verloren haben."
Auch den tätlichen Angriff auf SPD-Mann Matthias Ecke (41) sowie andere Politiker thematisierte Merz. "Das sind Angriffe auf unseren Rechtsstaat und unsere Demokratie insgesamt, denen wir von Anfang an entschieden und ohne jeden Zweifel entgegentreten müssen."
"Wir müssen uns sagen lassen, dass wir den Rechtsextremismus in Deutschland jahrelang unterschätzt haben. Zahlreiche Menschen haben diese Fehleinschätzung mit dem Leben bezahlt."
Jetzt müsse man aufpassen, "nicht denselben Fehler nun gegenüber den Rädelsführern des politischen Islam zu wiederholen".
Titelfoto: dpa/Carsten Koall